Nachrichten in der Welt


Nachrichten der Welt

Bei Tieren in zwei Bundesländern: Fälle tödlicher Blauzungenkrankheit steigen “explosionsartig”

July 24
09:56 2024

Wissen

Ein Schaf mit Blauzungenkrankheit bei einem Viehzüchter.

Ein Schaf mit Blauzungenkrankheit bei einem Viehzüchter.

Von der Blauzungenkrankheit befallene Tiere leiden an verschiedenen Symptomen: Sie lahmen, haben Fieber, fressen und trinken nicht. Die Infektion kann tödlich sein. Deutschland galt lange als frei von der Erkrankung – doch das ist nicht mehr so; derzeit gibt es Hunderte Ausbrüche.

In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nehmen Fälle der Blauzungenkrankheit bei Rinder- und Schafbeständen rasch zu. Das NRW-Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) sprach von einer "explosionsartigen Ausbreitung" in ganz NRW mit bislang in diesem Jahr über 500 Ausbrüchen. Die Virus-Erkrankung bei Wiederkäuern werde über blutsaugende Mücken weitergegeben – und die feuchte und warme Witterung der vergangenen Wochen sei ideal für diese Gnitzen, sagte eine Sprecherin.

107789823.jpg

Fakten & Mythen 21.07.24 Mythen im Faktencheck Werden Mücken wirklich von Licht und süßem Blut angezogen?

Auch Niedersachsen meldet eine schnelle Ausbreitung. In diesem Jahr seien bereits 90 Infektionen nachgewiesen worden, davon allein die Hälfte innerhalb der letzten vier Wochen, schreibt das Landwirtschaftsministerium in Hannover. Nach Angaben des bundesweit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gibt es zudem vereinzelte Ausbrüche in Rheinland-Pfalz und Hessen.

Krankheit kann tödlich für Tiere sein

Die erkrankten Tiere – vor allem die Schafe – zeigen laut LANUV Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, insbesondere im Kopfbereich. Die Infektion könne zum Tod der Tiere führen.

398683729.jpg

Wissen 08.07.24 Tigermücken in Frankreich Experten befürchten Dengue-Ausbrüche bei Olympia

Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Der Name kommt daher, weil Zungen von erkrankten Schafen manchmal blau gefärbt sind. Experten empfehlen Impfungen gegen das Virus des Serotyps 3 (BTV-3).

Neuer Ausbruch im Herbst 2023

Dem FLI zufolge war die Krankheit zwar früher schon in Deutschland aufgetreten, dann aber nicht mehr nachgewiesen worden. Deutschland galt daraufhin bis Herbst 2023 offiziell als frei von der Erkrankung. Nach einem Ausbruch in den Niederlanden mit über 1000 Fällen, der im September 2023 startete, habe der Kreis Kleve in NRW im Oktober über den Befall eines Schafes berichtet, schreibt das LANUV.

Laut LANUV sind im Jahr 2024 in NRW bisher 504 BTV3-Ausbrüche gemeldet worden. Einige Verdachtsfälle befänden sich derzeit noch in Abklärung. Von den Ausbrüchen entfallen demnach 227 auf Rinderbestände, 267 auf Schafbestände – und auch 10 Ziegenbestände seien betroffen.

Quelle: ntv.de, abe/dpa

Neueste Beiträge

2:56 Packendes Finale bei US Open: Sabalenka gewinnt Titel in Nervenkrimi

0 comment Read Full Article