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Dass Oma und Opa bei der Kinderbetreuung den Eltern hier und da unter die Arme greifen, ist sicher normal. In Schweden lässt sich nun sogar die bezahlte Elternzeit auf die Großeltern übertragen. Vor allem Alleinerziehende bekommen somit mehr Unterstützung.

In Schweden gilt seit heute ein neues Gesetz, das es Großeltern ermöglicht, während der Betreuung ihrer Enkelkinder für bis zu drei Monate im ersten Lebensjahr des Kindes bezahlte Elternzeit zu nehmen. Im Dezember hatte das skandinavische Land den Vorschlag der Regierung zur Übertragung des Elterngeldes angenommen. Schweden war vor 50 Jahren das erste Land, das eine bezahlte Elternzeit für Väter und nicht nur für Mütter eingeführt hatte.

Das neue Gesetz sieht vor, dass Eltern einen Teil ihres großzügig bemessenen Elterngeldes auf die Großeltern des Kindes übertragen können. Ein Elternpaar kann maximal 45 Tage auf andere übertragen, während ein alleinstehender Elternteil 90 Tage übertragen kann, so die Sozialversicherungsanstalt, eine staatliche Behörde, die das Sozialversicherungssystem verwaltet.

Das skandinavische Land mit zehn Millionen Einwohnern, das für sein vom Steuerzahler finanziertes Sozialsystem bekannt ist, hat über Generationen hinweg eine Gesellschaft aufgebaut, in der die Bürger von der Wiege bis zur Bahre umsorgt werden. In Schweden haben Bürger Anspruch auf eine vollständige Freistellung von der Arbeit, wenn Ihr Kind geboren wird. Das Elterngeld wird für 480 Tage, also etwa 16 Monate, pro Kind gezahlt. Davon wird die Entschädigung für 390 Tage auf der Grundlage des vollen Einkommens einer Person berechnet, während für die restlichen 90 Tage ein fester Betrag von 180 Kronen (rund 15 Euro) pro Tag gezahlt wird.

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Darüber hinaus gibt es in Schweden noch weitere Vorteile für Eltern: Bis zum achten Lebensjahr des Kindes können Eltern reduzierte Arbeitszeiten in Anspruch nehmen, während Staatsbedienstete diese reduzierten Arbeitszeiten bis zum zwölften Lebensjahr des Kindes erhalten können.

In Deutschland besteht die Möglichkeit für Großeltern in Elternzeit zu gehen nur in Ausnahmefällen. Zwei besondere Voraussetzungen müssen erfüllt sein: Ein Elternteil des Kindes ist minderjährig oder befindet sich in einer Ausbildung, die er vor seinem 18. Geburtstag begonnen hat. Zudem dürfen beide Eltern des Kindes dann selbst keine Elternzeit nehmen.

Quelle: ntv.de, mba/AP