17 Jahre nach der Tat: Hausbesitzer finden Schädel aus Mordserie unter Betonplatte
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Das Haus – hier eine Aufnahme von den Ermittlungen nach Bekanntwerden der Taten vor sechs Jahren – hat mittlerweile neue Besitzer.
Seit sechs Jahren sitzen ein Mann und zwei seiner Söhne wegen mehrerer Morde in Haft. Bis vor kurzem fehlte zu einer der Taten noch die Leiche. Vor wenigen Tagen konnte eine unvollständige Leiche dem Verbrechen zugeordnet werden. Nun taucht auch der bislang noch vermisste Schädel dazu auf.
Im Garten des ehemaligen Wohnhauses eines verurteilten Serienmörders in Sontheim an der Brenz ist ein menschlicher Schädel gefunden worden – der möglicherweise von einem Opfer einer gelösten Mordserie stammt. Ob der Schädel zu dem Opfer gehört, ist noch unklar – ein DNA-Abgleich solle Gewissheit bringen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Schädel wurde am Wochenende von den jetzigen Eigentümern unter einer Betonplatte gefunden.
Die grausamen Morde in dem kleinen Ort Sontheim an der Brenz im Kreis Heidenheim an der Landesgrenze von Baden-Württemberg und Bayern beschäftigten Ermittler und Justiz über Jahre. Die Taten wurden laut Staatsanwaltschaft in den Jahren 2008, 2014 und 2019 verübt. Der Haupttäter und seine zwei Söhne sitzen schon seit Jahren in Haft. Zu den Opfern gehörte der Schwiegersohn, ein weiterer Partner der Tochter sowie der Vermieter seiner Garage, den er wohl tötete, um an sein Geld zu kommen.

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Fast zwei Jahrzehnte lang fehlte vom ersten Opfer, dem Schwiegersohn, jede Spur. Im Juni wurde dann bekannt, dass eine schon 2008 in Südtirol gefundene Leiche ohne Kopf zu dem jungen Mann gehört. Dass nun auch vermutlich der Kopf gefunden wurde, ist laut Staatsanwaltschaft Zufall. Leichenteile im Garten des Hauses der Familie hatten die Ermittlungen ins Rollen gebracht.
Opfer erdrosselt, zerstückelt und entsorgt
Verurteilt wurde der damals 55-jährige italienische Staatsbürger 2019 und 2020 vom Landgericht Ellwangen wegen zweifachen Mordes und Totschlags zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung. Auch seine beiden Söhne, die als Mittäter beteiligt gewesen sind, verbüßen deswegen Haftstrafen. Bei den Taten ging der streng katholische Familienvater als Haupttäter laut Gericht immer gleich vor: Erst erdrosselte er seine Opfer, dann zerstückelte er sie mit Kettensägen. Anschließend entsorgte er die Leichen.
Der Mann tötete den Garagenvermieter im Jahr 2019 dem Urteil zufolge aus Habgier. Den türkischen Schwiegersohn 2008, weil er aus seiner Sicht nicht in die italienische Familie passte. Und den neuen Lebensgefährten seiner Tochter 2014, weil dieser sie und ihre Kinder körperlich misshandelt haben soll. Bei einer Vernehmung 2019 hatte der Mann die Taten gestanden. Eine erneute Anklage wird es laut Staatsanwaltschaft Ellwangen nicht geben. Der Mann könne wegen der Tötung seines Schwiegersohnes nicht zweimal verurteilt werden, erklärte ein Sprecher.
Quelle: ntv.de, jog/dpa