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Coronavirus News am Montag: Die wichtigsten Entwicklungen zu Sars-CoV-2 und Covid-19

April 27
05:11 2020

Gesundheitsminister Jens Spahn lässt offen, wann genau die Corona-App bereitsteht. Österreich plant eine "behutsame" Öffnung. Und: In Stockholm müssen mehrere Lokale zeitweise schließen. Der Überblick.

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NRW-Familienminister Stamp fordert größeren Spielraum der Länder bei Kita-Öffnungen

03.20 Uhr: Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp hat für einen größeren Spielraum der Länder bei der Öffnung von Kitas plädiert. "Wir haben regional unterschiedliche Entwicklungen der Pandemie, auf die müssen wir auch regional unterschiedlich reagieren können", sagte der FDP-Politiker vor der an diesem Montag geplanten Familienministerkonferenz den "Westfälischen Nachrichten" und dem "Westfalen-Blatt". Höhere Infektionszahlen in Bayern oder Baden-Württemberg dürften andere Länder nicht bei der Öffnung der Kitas bremsen: "Dann sollten wir das in den Ländern mit den jeweils passenden Geschwindigkeiten angehen."

Die Familienminister von Bund und Ländern wollen eine Empfehlung für die Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag abgeben. Stamp übte Kritik an den Entscheidungswegen: "Es ist auch kein dauerhaft akzeptabler Zustand, dass die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten in Zwei-Wochen-Rhythmen bundeseinheitlich erklären, was jetzt geht und was nicht." Aufgabe der Runde sei es, einen gemeinsamen Rahmen festzulegen. "Aber es kann nicht sein, dass ein solches Gremium bis in alle Einzelteile in die Länder durchregiert. Wir haben auch Landesparlamente mit souveränen Abgeordneten, die in der Lage sind zu entscheiden, was sinnvoll und nicht sinnvoll ist."

Hunderte Demonstranten in Brasília solidarisieren sich mit Bolsonaro

03.02 Uhr: Mehrere hundert Demonstranten haben in der brasilianischen Hauptstadt Brasília ihre Solidarität mit Präsident Jair Bolsonaro bekundet, nachdem Justizminister Sergio Moro in der vergangenen Woche nach einem Streit mit Bolsonaro die Regierung verlassen hatte. Die Demonstranten zogen am Sonntag in Fahrzeugen und zu Fuß durch das Regierungsviertel zum Sitz des Parlaments. Auf Transparenten stand "Unterstützung für Bolsonaro". Der abgetretene Justizminister Moro wurde als "Verräter" bezeichnet.

Moro war eine Schlüsselfigur in Bolsonaros Kabinett, zuvor hatte der Präsident den Chef der Bundespolizei, Mauricio Valeixo, entlassen. Moro warf Bolsonaro "politische Einflussnahme" in Justizangelegenheiten vor. Es ist der zweite Abgang in kürzester Zeit: In der vergangenen Woche hatte der Präsident nach einem Zwist über den richtigen Kurs in der Coronakrise seinen Gesundheitsminister entlassen. Bolsonaros laxes Krisenmanagement ist nicht nur in der Regierung umstritten: Zuletzt forderten zahlreiche Regierungsanhänger ein Eingreifen der Streitkräfte.

Schweizer dürfen wieder zum Friseur

02.50 Uhr: Die Schweiz beginnt rund sechs Wochen nach dem Schließen der meisten Geschäfte mit einer Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen. Ab diesem Montag dürfen etwa Friseurgeschäfte, Kosmetik- oder Nagelstudios sowie Baumärkte und Gartencenter wieder öffnen. Ärzte und Physiotherapeuten können ihre Praxen wieder auch für nicht dringende Termine öffnen, Krankenhäuser dürfen wieder seit Beginn der Krise aufgeschobene Eingriffe vornehmen. Die Schweiz hatte am 16. März die Notlage mit weitgehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens erklärt, um eine zu starke Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verhindern.

Maskenpflicht besteht in dem Land nicht, aber die Läden müssen verschärfte Hygieneauflagen einhalten und für Abstand zwischen den Kunden sorgen. Schulen und weitere Geschäfte sollen in zwei Wochen wieder öffnen. Wenn die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 nicht deutlich steigt, sollen ab 8. Juni auch Berufs- und Hochschulen sowie Museen, Bibliotheken und Zoos wieder öffnen. Laut Johns Hopkins University sind derzeit 29.061 Personen mit dem Coronavirus infiziert, 1610 sind gestorben.

Airbus-Chef bereitet Mitarbeiter auf harte Einschnitte vor

02.22 Uhr: Das Überleben des Konzerns steht auf dem Spiel – mit diesen drastischen Worten leitet der Airbus-Chef Sparmaßnahmen ein. Auch Arbeitsplätze dürften wegfallen. Lesen Sie hier mehr.

Bundesumweltministerin: Einsatz für Klimaschutz muss weitergehen

02.00 Uhr: Bundesumweltministerin Svenja Schulze will den Klimaschutz als zentrales Element beim Wiederaufbau der Wirtschaft in der Coronakrise verankern. "Für uns wichtig ist, dass die kommenden Konjunkturprogramme so gestaltet werden, dass sie Arbeitsplätze, Innovation und Klimaschutz zugleich voranbringen", sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Aus wichtigen Ländern seien in dieser Hinsicht positive Signale zu sehen, erklärt Schulze. "China zum Beispiel denkt über grüne Konjunkturpakete nach." Weil der Klimawandel auch in Zeiten von Corona weiterexistiere, müsse der Einsatz für Klimaschutz weitergehen, so die Ministerin. Umwelt- und Klimaschutz würden nach der Krise umso mehr gebraucht, als Treiber für Wirtschaft, Innovation und Beschäftigung.

Mehrere Lokale in Stockholm wegen Verstößen gegen Corona-Auflagen geschlossen

01.30 Uhr: In Stockholm sind mehrere Bars und Restaurants von den Behörden vorübergehend geschlossen worden. Grund: Sie hätten die Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus missachtet. In den fünf dicht gemachten Lokalen seien die Vorgaben für den Abstand zwischen den Gästen nicht eingehalten worden, begründete der Chef der Gesundheitsdienste der schwedischen Hauptstadt, Per Follin, am Sonntag die Maßnahme.

In Schweden gelten nach wie vor relativ lockere Corona-Regelungen. Am Freitag hatte die Regierung jedoch damit gedroht, Gaststätten zu schließen, da Restaurantbesitzer die Hygienevorschriften nicht immer einhielten. Derzeit sterben allerdings ungewöhnlich viele Menschen in dem Land. Bis Sonntag wurden in Schweden 2194 Todesopfer gezählt, 18.640 waren mit dem Coronavirus infiziert.

Deutsche Bank übertrifft Erwartungen von Analysten

01.00 Uhr: Die Deutsche Bank hat sich im ersten Quartal überraschend gut geschlagen. Trotz der Coronakrise schrieb Deutschlands größtes Geldhaus einen Gewinn vor Steuern von 206 Millionen Euro, wie das Institut in der Nacht zum Montag mitteilte. Von der Bank selbst befragte Analysten hatten hingegen im Schnitt einen Verlust von 269 Millionen Euro erwartet. Nach Steuern verdiente der Konzern 66 Millionen Euro.

"Wir sind sehr zufrieden, dass die Ergebnisse für das erste Quartal unsere Fortschritte beim Umbau unserer Bank, die operative Stärke unseres Geschäfts und unsere Widerstandskraft bestätigen", sagte Konzernchef Christian Sewing. Auch bei den Erträgen schlug sich die Bank besser als erwartet: Sie verbuchte im ersten Quartal Einnahmen von 6,4 Milliarden Euro, die Experten hatten im Schnitt lediglich mit 5,7 Milliarden gerechnet. Doch auch die Deutsche Bank spürt die Folgen der Pandemie. Die Risikovorsorge lag bei 0,5 Milliarden Euro, das Kapitalpolster schmolz. Die vollständige Bilanz für das erste Quartal präsentiert das Geldhaus am Mittwoch.

Österreich will sich nur "behutsam" für Urlauber öffnen

00.30 Uhr: Österreichs Regierung hat versichert, dass das Land beim Sommertourismus für ausländische Gäste "behutsam" vorgehen werde. Grenzüberschreitender Tourismus werde "nur vorsichtig und Schritt für Schritt wieder möglich sein", sagte Außenminister Alexander Schallenberg der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Österreich werde mit Partnerländern und in engem Kontakt mit der EU-Kommission gemeinsam "an Lösungen arbeiten, wie ein behutsames Hochfahren des Sommertourismus wieder möglich sein könnte".

Zudem kämen für die Einreise nur Urlauber aus Ländern in Frage, die im Kampf gegen das Coronavirus ähnlich weit seien wie Österreich und ähnlich niedrige Infektionszahlen aufwiesen, betonte Schallenberg. Zuvor hatte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) vor einem "europäischen Wettlauf" bei der Wiedereröffnung des Tourismus gewarnt. Ein solcher Wettbewerb könne zu "unvertretbaren Risiken" führen.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hatte der Nachrichtenagentur dpa gesagt, Sommerurlaub in Deutschland sei wohl möglich – aber keine großen Fernreisen. Er sprach sich allerdings für vorsichtige Lockerungen bei der geltenden weltweiten Reisewarnung aus.

Österreich hatte als eines der ersten EU-Länder die Beschränkungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wieder gelockert. In dem Land gab es nach Angaben der Behörden bis Sonntag rund 15.000 bestätigte Infektionsfälle und 542 Todesopfer.

Alle 20 Millionen Einwohner von Mexiko-Stadt müssen ab Montag Masken tragen

00.16 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus sollen alle rund 20 Millionen Einwohner von Mexiko-Stadt ab Montag in der Öffentlichkeit Masken tragen. Dies kündigte am Sonntag Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum auf einer Pressekonferenz an. "Es gibt viele Menschen, die infiziert sein können, aber keine Symptome zeigen", begründete sie den Schritt. "Deshalb ist es wichtig, den Mund zu bedecken."

Sheinbaum zufolge soll die Nichteinhaltung der Regel keine Strafen nach sich ziehen. Sie forderte aber alle Einwohner der Metropole auf, ihrer Anordnung nachzukommen.

In Mexiko wurden offiziellen Angaben zufolge bisher knapp 14.000 Corona-Infektionen registriert, mehr als 1300 Menschen starben. Die Regierung geht davon aus, dass der Höhepunkt der Infektionswelle zwischen dem 8. und 10. Mai erreicht wird.

Gesundheitsminister Spahn: Einführung von Corona-App kann noch dauern

00.10 Uhr: Bis eine Corona-App in Deutschland bereitsteht, kann es laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch etwas dauern. Man wolle den jetzt eingeschlagenen Weg mit einer dezentralen App "so schnell als möglich, aber auch so sicher als möglich gehen", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend in den ARD-"Tagesthemen". Ein konkretes Datum nannte er nicht.

Auf den Hinweis, dass eine App ursprünglich schon Mitte April in Betrieb gehen sollte, sagte der Minister, er habe "immer darauf hingewiesen, mit den Erfahrungen aus anderen Digitalprojekten, dass es meistens ein, zwei, drei Wochen länger dauert, als manch einer öffentlich sagt, weil Datensicherheit und Datenschutz so wichtig sind". Bei der nun geplanten App könne man "aufsetzen auf das, was in den letzten Wochen entwickelt wurde" und dieses weiterentwickeln. "Und das werden wir sehr gründlich machen, aber auch sehr zügig in den nächsten Wochen."

Die Bundesregierung hatte sich am Wochenende doch für eine dezentrale Speicherung entschieden. Als Grund nannte Spahn in der Sendung die höhere Akzeptanz dieser Lösung. "Wir brauchen möglichst viele, die mitmachen, damit wir das Virus und den Ausbruch unter Kontrolle bekommen." Die App soll helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen,

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