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Corona-Krise: Autohersteller hoffen laut Ifo-Institut auf Besserung

July 02
12:36 2020
VW-Produktion in Tennessee (Archivbild): Absatzminus von 29 Prozent Icon: vergrößern

VW-Produktion in Tennessee (Archivbild): Absatzminus von 29 Prozent

Erik Schelzig/ dpa

Nach dem Einbruch in der Coronakrise setzt die deutsche Autobranche laut neuen Zahlen in den kommenden Monaten auf eine langsame Belebung. "Die Geschäftserwartungen sind erstmals nach sieben Monaten deutlich ins Positive gedreht", teilte das Ifo-Institut unter Berufung auf seine Konjunkturumfrage mit.

Die aktuelle Geschäftslage beurteilt die Branche laut Ifo aber immer noch sehr pessimistisch. Hier sei der Index weiter tief im negativen Bereich. Für die Beschäftigten habe sich die Lage weiter verschlechtert, der Indikator zur Personalplanung sei erneut gesunken. Die Nachfrage hingegen habe kräftig angezogen und das entsprechende Teilbarometer auf plus 52,2 Zähler von minus 80,6 Punkten im Mai zugelegt. "Das ist die größte gemessene Verbesserung zum Vormonat seit 1991."

Auch der Auftragsbestand werde seit 13 Monaten erstmals positiv beurteilt, und die Produktionserwartungen stiegen das zweite Mal in Folge. Mehr Unternehmen wollen laut Ifo ihre derzeit geringe Produktion wieder ausbauen. Der Indikator der Exporterwartungen stieg im Juni zum ersten Mal seit 17 Monaten ins Plus. Das Auslandsgeschäft scheine sich aber "nur vorsichtig zu erholen".

Herbe Dämpfer in den USA

Den US-Automarkt hat die Pandemie im zweiten Quartal erneut kräftig ausgebremst, was auch Volkswagen und BMW zu spüren bekamen. In den drei Monaten bis Ende Juni wurden nur 69.933 Neuwagen mit dem VW-Logo verkauft, wie das Unternehmen am US-Hauptsitz in Herndon, Virginia, mitteilte. Das entspricht einem dicken Absatzminus von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete VW einen Verkaufsrückgang um 22 Prozent. Auch die Konzerntochter Audi erlitt einen herben Dämpfer – hier sackte der Quartalsabsatz im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 34.843 Autos ab. Im bisherigen Jahresverlauf sanken die Verkäufe um ein Viertel. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche wurde im zweiten Quartal knapp 20 Prozent weniger Autos los.

Besonders stark unter der Coronakrise litt der Oberklasseanbieter BMW. Nur 50.957 Neuwagen der Stammmarke konnten von Anfang April bis Ende Juni an die US-Kundschaft gebracht werden, ein Rückgang um gut 39 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Seit Jahresbeginn sanken die Verkäufe um rund 28 Prozent. Bei der Tochter Mini sah es noch schlechter aus, hier gab es im Quartal einen Rückgang um 42 Prozent und im bisherigen Jahresverlauf um 39 Prozent.

VW hat nach gut drei Monaten die Corona-bedingte Kurzarbeit in Deutschland inzwischen beendet. Der Konzern hatte wegen des Arbeitsausfalls durch die Viruspandemie Mitte März die Produktion gestoppt und kurz darauf für rund 80.000 Beschäftigte in Deutschland Kurzarbeit angekündigt.

Icon: Der Spiegel

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