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Diesel-Skandal: Ermittler durchsuchen Continental wegen VW-Abschalteinrichtung

July 01
16:27 2020
Conti-Werk in Hannover: Ermittlungen wegen Beihilfe zum Betrug Icon: vergrößern

Conti-Werk in Hannover: Ermittlungen wegen Beihilfe zum Betrug

imago stock&people/ imago images/teutopress

Polizei und Staatsanwaltschaft haben in ihren Ermittlungen zum Diesel-Abgasskandal bei VW die Geschäftsräume des Autozulieferers Continental durchsucht. Die Ermittler hätten Büros in Hannover, Frankfurt und Regensburg aufgesucht, teilte Continental mit.

Grund seien die Ermittlungen zu von VW verwendeten Abschaltvorrichtungen in Diesel-Motoren. Das Unternehmen kooperiere mit den Behörden, hieß es. Zum Stand des Verfahrens äußerte sich Continental nicht.

Der Dax-Konzern bekräftigte jedoch seine Position aus früheren Prüfungen: "Wir haben an keinen unserer Kunden Software zum Zweck der Manipulation von Abgastestwerten geliefert", teilte er zu der Razzia mit, über die zuvor die "Wirtschaftswoche" berichtet hatte. Mit der Conti-Software, so das Unternehmen, hätten sich die "im jeweiligen Zeitraum gültigen Abgasgrenzwerte grundsätzlich einhalten lassen".

Ermittlungen gegen sieben Conti-Ingenieure

"Wir ermitteln gegen Mitarbeiter von Continental wegen der Beihilfe zum Betrug und wegen der Vorlage falscher Unterlagen", sagte Staatsanwalt Oliver Eisenhauer der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Demnach zählten sieben Ingenieure und zwei Projektleiter zu den Beschuldigten. Zwei Manager und ein Compliance Officer seien an den Ermittlungen beteiligt.

Die Abgasaffäre bei Volkswagen war im September 2015 aufgeflogen. Der Autohersteller hatte in den USA manipulierte Abgas-Reinigungssysteme in Dieselfahrzeuge eingebaut, die im Testbetrieb deutlich niedrigere Stickoxid-Emission anzeigten, als im tatsächlichen Betrieb auf der Straße entstanden. Später ergab sich die Frage, ob möglicherweise auch Zulieferer in die Täuschungsabsichten eingeweiht waren. Sie bestreiten dies.

Im Januar war auch der japanische Hersteller Mitsubishi unter Verdacht geraten, Dieselkäufer mit illegalen Abschalteinrichtungen betrogen zu haben. Bei einer Razzia in vier Bundesländern durchsuchten Ermittler Geschäftsräume der deutschen Mitsubishi-Niederlassung, einer Tochtergesellschaft und zweier großer Zulieferer. Continental-Mitarbeiter wurden in dem Verfahren als Zeugen geführt.

Icon: Der Spiegel

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