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Donald Trump: Politiker aus eigener Partei wollen Abzug aus Deutschland blockieren

June 30
04:37 2020
Donald Trump auf dem Weg in die Präsidentenmaschine (am 11. Juni): Der Widerstand wächst - auch in den eigenen Reihen Icon: vergrößern

Donald Trump auf dem Weg in die Präsidentenmaschine (am 11. Juni): Der Widerstand wächst – auch in den eigenen Reihen

JONATHAN ERNST/ REUTERS

In Deutschland hatte der von Präsident Donald Trump gewünschte Abzug amerikanischer Truppen für Verwunderung und Kritik gesorgt. Doch auch im eigenen Land – und sogar in der eigenen Partei – gibt es massiven Widerstand gegen die Vorgabe aus dem Oval Office.

Führende US-Senatoren beider Parteien wollen den umstrittenen Schritt nun per Gesetz verhindern. Die Gruppe platzierte vor der Verabschiedung des Verteidigungshaushalts im Senat eine entsprechende Vorgabe im Budget, wie das Büro des republikanischen Senators Mitt Romney am Montag (Ortszeit) mitteilte.

Für einen Abzug dürften Budgetmittel demnach nur genutzt werden, wenn der Verteidigungsminister in einem Bericht an den Kongress erklärt, dass dies im Interesse der nationalen Sicherheit sei und die Sicherheit der europäischen Nato-Partner nicht gefährde.

"Der Abzug von US-Truppen aus Deutschland wäre ein Geschenk für Russland – und das ist das Letzte, was wir tun sollten", erklärte der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Romney. Auch ein enger Vertrauter Trumps, Senator Lindsey Graham, unterstützte den Vorstoß.

Senator: "Abzug macht Amerika kein bisschen sicherer"

Der Demokrat Chris Coons erklärte: "Fast 10.000 Soldaten aus Deutschland abzuziehen, ohne Absprache mit der deutschen Regierung und unseren anderen europäischen Verbündeten, macht Amerika kein bisschen sicherer." Die Demokratin Jeanne Shaheen erklärte, die Truppenpräsenz in Deutschland sei im beiderseitigen Interesse.

Auch im Repräsentantenhaus gibt es sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten Widerstand gegen die Abzugspläne. Die Demokraten haben dort ebenfalls einen Antrag eingebracht, um einen Abzug von Truppen aus Deutschland über den Haushalt zu verhindern.

Der Haushalt ist noch lange nicht festgezurrt

Trump kann den Teilabzug als Oberbefehlshaber der Streitkräfte anordnen – um ihn auszuführen wird aber Geld nötig sein, das der Kongress bewilligen muss. Bis zur Bewilligung des Militärhaushalts wird es wohl noch zu Kompromissen und Deals kommen, weswegen Trumps Ansinnen noch blockiert werden könnte.

Er möchte die Zahl der US-Truppen in Deutschland von gut 34.500 auf 25.000 verringern. Mit dem Teilabzug will er Deutschland für die aus seiner Sicht weiterhin zu geringen Verteidigungsausgaben bestrafen.

Das Zweiprozentziel der Nato sieht vor, dass sich alle Alliierten bis 2024 dem Ziel annähern, mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben. Deutschland hat die Ausgaben in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert, lag aber 2019 dennoch erst bei einem Anteil von 1,38 Prozent. Vor allem Trump übt deswegen kontinuierlich Kritik an der Bundesregierung und wirft ihr zu geringes Engagement vor.

Einige der aus Deutschland abgezogenen Soldaten sollten dann die Einheiten in Polen verstärken, hatte Trump in der vergangenen Woche erklärt.

Icon: Der Spiegel

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