Wirecard-Manager Jan Marsalek will sich nicht der Justiz stellen

Wirecard-Zentrale in Aschheim bei München: Gesuchter Manager bleibt verschwunden
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Der langjährige Vorstand des in einen Bilanzskandal verstrickten Finanzdienstleisters Wirecard, Jan Marsalek, wird sich einem Medienbericht zufolge doch nicht der Justiz stellen. Das meldeten am Montag "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR unter Berufung auf Kreise der Prozessbeteiligten. Marsalek hatte über seinen Anwalt in der vergangenen Woche zunächst erklären lassen, er werde nach München kommen, um sich dort vernehmen zu lassen. Dies soll demnach nun nicht stattfinden.
Weder die Staatsanwaltschaft München noch sein Verteidiger äußerten sich zunächst zu dem Bericht. Der gesuchte Österreicher Marsalek hält sich derweil möglicherweise in China auf. Der philippinische Justizminister Menardo Guevarra teilte mit, Marsalek sei vergangene Woche auf die Philippinen eingereist und habe das Land kurz darauf Richtung China wieder verlassen.
Wirecard hatte eingestanden, dass in der Jahresbilanz 1,9 Milliarden Euro fehlen die angeblich auf Konten bei zwei philippinischen Banken liegen sollten. Die betreffenden Banken wissen nach eigenen Aussagen jedoch nichts von den Konten und bezeichnen die dazugehörigen Unterlagen als gefälscht. Der Börsenkurs des Dax-Konzerns stürzte ab, das Unternehmen meldete Insolvenz an. Ex-Wirecard-Chef Markus Braun stellte sich bereits der Justiz.
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