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Fall George Floyd: Warum es so schwer ist, mit Weißen über Rassismus zu sprechen

June 16
12:56 2020
Demonstrantin am 6. Juni vor der US-Botschaft in Irland: Die eigene Erfahrung selbstverständlich als Norm gesetzt Icon: vergrößern

Demonstrantin am 6. Juni vor der US-Botschaft in Irland: Die eigene Erfahrung selbstverständlich als Norm gesetzt

Brian Lawless/ dpa

Als Mesut Özil seinen Rücktritt aus der deutschen Fußballnationalmannschaft 2018 auch mit rassistischen Anfeindungen begründete, reagierten zwei seiner Teamkollegen mit Unverständnis: Thomas Müller sagte, von Rassismus im Sport könne "keine Rede sein", Manuel Neuer betonte, dass Özil Rassismus sicher "überhaupt nicht" in der Mannschaft erfahren habe. Wieso sind sie da so sicher? Wieso sprechen sie Özil seine Erfahrungen ab?

Für die US-Soziologin Robin DiAngelo wären diese pauschal abwehrenden Reaktionen Beispiele für eine von zahlreichen Vermeidungsstrategien, auf die Weiße zurückgreifen, um sich nicht mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen zu müssen. Ihre Augen öffnende Analyse "White Fragility", die im August auch auf Deutsch erscheint, ist das Buch der Stunde: Sie legt den Fokus nicht auf Diskriminierung, sondern darauf, was Weißsein bedeutet und warum Debatten über Rassismus für Weiße so unangenehm sind. Der Blickwinkel ist bis heute nicht sehr präsent und fängt gleichzeitig die aktuelle Diskussion um Ungleichheit auf.

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