Easyjet-Chef Johan Lundgren: Ist die Zeit der Billigflüge vorbei?
Der Chef der britischen Billigfluglinie Easyjet, Johan Lundgren, kritisiert die Staatshilfen für angeschlagene Fluggesellschaften. Staatliche Unterstützung müsse allen Airlines offen stehen, alles andere sei "eine Wettbewerbsverzerrung zulasten von Passagieren und Steuerzahlern".
Lundgren prophezeit steigende Ticketpreise. Fluggesellschaften müssten künftig mehr für Sicherheitsmaßnahmen ausgeben und Schulden tilgen. Seine eigene Fluglinie sieht der 53-Jährige dabei im Vorteil. Die junge Generation werde auch weiterhin viel fliegen.
Lesen Sie hier das ganze Interview:
SPIEGEL: Herr Lundgren, wann sind Sie das letzte Mal geflogen?
Lundgren: Am 18. Februar, London–Wien und zurück. Kurz danach kam der Lockdown in Italien, im März mussten wir unsere gesamte Flotte stilllegen. Das war surreal.
SPIEGEL: Die Pandemie ist noch nicht vorbei, wie wollen Sie Menschen davon überzeugen, ein Flugzeug zu besteigen?
Lundgren: Wir Airlines wollen auf keinen Fall zu einer zweiten Viruswelle beitragen. Der Schaden wäre gigantisch, auch für uns selbst. Deshalb gibt es jetzt umfassende Maßnahmen: ständige Reinigung und Desinfektion der Flugzeuge, Temperaturkontrollen und Abstandsregeln, Maskenpflicht an Bord. Fliegen ist sicher.