Vollstreckung in Mississippi: US-Mörder nach fast 50 Jahren im Todestrakt hingerichtet
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"Wir sehen uns alle auf der anderen Seite", waren Jordans letzten Worte.
In den 70er Jahren entführt Richard Jordan eine Bankangestellte, später tötet er sie. Für die Tat sitzt der Vietnam-Veteran fast ein halbes Jahrhundert im Todestrakt. Nun haben die Behörden in Mississippi das Urteil per Giftspritze vollstreckt.
In den USA ist ein 79-Jähriger nach fast 50 Jahren im Todestrakt hingerichtet worden. Richard Jordan wurde am Mittwoch (Ortszeit) in einem Gefängnis im Bundesstaat Mississippi eine Giftspritze verabreicht. Der Vietnam-Veteran, der an einer posttraumatischen Belastungsstörung litt, war 1976 wegen Mordes an der Frau eines Bankangestellten verurteilt worden.

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Jordan hatte Edwina Marter aus ihrem Haus entführt und 25.000 US-Dollar Lösegeld für ihre Freilassung verlangt. Der Werftarbeiter ging der Polizei ins Netz, als er das Geld abholen wollte. Er gestand den Mord an Marter und führte die Ermittler in einen Wald zu ihrer Leiche, die Schusswunden aufwies.
"Zuerst möchte ich mich bei allen für die menschliche Art und Weise bedanken", sagte Jordan in seiner letzten Stellungnahme. "Ich möchte mich bei der Familie des Opfers entschuldigen." Zudem dankte der 79-Jährige seinen Anwälten und seiner Frau und bat um Vergebung. Seine letzten Worte waren: "Wir sehen uns alle auf der anderen Seite."

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Jordan ist bereits der 25. Todeskandidat, der in diesem Jahr in den USA hingerichtet worden ist. So viele Exekutionen hatte es im gesamten vergangenen Jahr gegeben. Allein sieben Menschen wurden 2025 im Bundesstaat Florida hingerichtet. Erst am Dienstag (Ortszeit) war in Florida ein 51-Jähriger hingerichtet worden, der eine Frau ermordet hatte.
US-Präsident Donald Trump ist ein Verfechter der Todesstrafe. Er hatte zu Beginn seiner zweiten Amtszeit eine Ausweitung der Kapitalstrafe "für die abscheulichsten Verbrechen" verlangt. In 23 der 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe verboten, drei weitere haben den Vollzug ausgesetzt.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP