Strandort Hannover im Visier: BMW deckt Unregelmäßigkeiten bei Russland-Geschäften auf
Wirtschaft
Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine ist der Handel mit Russland nicht mehr frei. Dennoch versuchen einige Akteure, die Sanktionen zu umgehen. Davon ist auch der Handel mit BMW-Autos betroffen.
Beim Münchner Autohersteller BMW ist es zu Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Autoexporten nach Russland gekommen. Interne Kontrollmaßnahmen hätten Unregelmäßigkeiten aufgedeckt, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Der weitere Verkauf von Fahrzeugen sei gestoppt worden. "Zudem hat sich die BMW Group entschieden, den hauptverantwortlichen Mitarbeitern zu kündigen", heißt es in der Stellungnahme weiter.
Das Unternehmen bestätigte damit einen Bericht des "Business Insider". Demnach sollen vom BMW-Standort Hannover aus mehr als 100 hochwertige Fahrzeuge zu russischen Abnehmern gebracht worden sein. Der internationale Handel mit Russland unterliegt infolge des Angriffskrieges gegen die Ukraine diversen Sanktionen, unter anderem von der Europäischen Union. Für die Lieferung von Autos an russische Abnehmer besteht ein striktes Embargo.
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Laut BMW sind Unternehmen diverser Branchen davon betroffen, dass in Russland trotz eigener Einhaltung der Sanktionen Produkte der jeweiligen Unternehmen im Verkauf verfügbar sind oder in Russland angeboten werden. Dies komme in der Regel durch sogenannte Graumarktimporte zustande. Die BMW Group versuche, mit Hilfe verschiedener Maßnahmen, diese Art der Importe zu verhindern.
Seit Beginn der Invasion der Ukraine haben westliche Staaten Russland mit Sanktionen belegt. Dadurch sollten etwa bestimmte Waren nicht mehr nach Russland geliefert werden. Zudem hat die EU bislang gegen mehr als 2000 Personen und Organisationen Sanktionen erlassen.
Die USA haben Sanktionen gegen fast 400 Einrichtungen und Personen in über einem Dutzend Ländern erlassen, um damit die Umgehung von Sanktionen gegen Russland einzudämmen. Dies seien die bislang umfangreichsten Maßnahmen gegen Sanktionsverstöße in Drittländern, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Außenministeriums Ende Oktober.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts