“Wir werden wachsam bleiben”: Biden hält an US-Soldaten in Syrien fest
Politik

Seit zehn Jahren sind die USA bereits in Syrien präsent, vor allem zur Unterstützung der Kurden im Kampf gegen den IS.
Die USA werden ihre Militärpräsenz in Syrien auch nach der Flucht von Diktator Assad beibehalten. Man wolle verhindern, dass der IS das Machtvakuum nutze, um seinen Einfluss auszubauen, so Präsident Biden. Der Kampf gegen die Terrorgruppe soll weiter fortgesetzt werden.
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad bleiben amerikanische Soldaten bis auf Weiteres in dem Land. Das kündigte US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus an und versprach, die USA ließen nicht zu, dass die Terrormiliz IS das Machtvakuum in Syrien nutzen könne, um den eigenen Einfluss wieder auszubauen. Die USA haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums noch rund 900 Soldaten in Syrien stationiert – zum Kampf gegen die Terrormiliz IS in der Region.
Biden betonte, erst in den vergangenen Stunden hätten US-Streitkräfte Präzisionsangriffe auf IS-Ziele in Syrien durchgeführt. "Wir werden wachsam bleiben", versicherte der scheidende Präsident. Das gelte auch mit Blick auf die Rebellengruppen, die Assad gestürzt hätten. Diese hätten zum Teil "ihre eigene düstere Geschichte von Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen".

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Das Regionalkommando des US-Militärs für den Nahen Osten (Centcom) teilte mit, dass man mehrere Dutzend Luftangriffe auf IS-Ziele durchgeführt habe. Insgesamt habe man 75 Ziele in Syrien ins Visier genommen, teilte das US-Militär auf X mit. "Es sollte keinen Zweifel geben – wir werden nicht zulassen, dass ISIS sich neu formiert und die aktuelle Situation in Syrien ausnutzt", sagte General Michael Erik Kurilla. "Alle Organisationen in Syrien sollten wissen, dass wir sie zur Rechenschaft ziehen werden, wenn sie mit ISIS zusammenarbeiten oder sie in irgendeiner Weise unterstützen."
Die US-Regierung werde auch Syriens Nachbarländer, darunter Jordanien, den Libanon, den Irak und Israel, unterstützen, falls in der Übergangsphase eine Bedrohung von Syrien ausgehen sollte, sagte Biden. Er werde in den kommenden Tagen mit Staats- und Regierungschefs in der Region sprechen und hochrangige Beamte dorthin entsenden.
USA kämpfen gegen den IS in Syrien
"Dies ist ein Moment erheblicher Risiken und Unsicherheit", sagte der Demokrat. Es sei aber zugleich für die Syrer die beste Chance seit Generationen, ihre eigene Zukunft zu gestalten. Und es gebe auch die Chance für einen sichereren Nahen Osten – auch wenn dies alles andere als gewiss sei.

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Der Militäreinsatz der USA begann 2014. Hauptgrund war der Kampf gegen die Extremisten des Islamischen Staates (IS), der sowohl im Irak wie in Syrien große Gebiete unter seine Kontrolle gebracht hatte. 2018 wollte der damalige US-Präsident Donald Trump sie wieder abziehen, nachdem der Kampf gegen den IS als gewonnen galt.
Dies traf jedoch auf Kritik, da der Iran und Russland dann die Lücke hätten füllen können. So blieben US-Verbände in Syrien und unterstützen vor allem die Rebellengruppe SDF (Syrian Democratic Forces).
Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts