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“Dann war helle Aufruhr”: Ex-Skisprungstar Freund macht tückische Krankheit öffentlich

November 26
08:26 2024

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Severin Freund gewann unter anderem Olympia-Gold.

Severin Freund gewann unter anderem Olympia-Gold.

Als er 16 Jahre alt ist, erleidet Severin Freund den ersten epileptischen Anfall. Dennoch startet er eine erfolgreiche Karriere als Skispringer. Über die Erkrankung spricht er währenddessen nie, doch nun macht der inzwischen 36-Jährige sie öffentlich.

Skisprung-Olympiasieger Severin Freund hat rund zweieinhalb Jahre nach seinem Karriereende eine Epilepsie-Erkrankung öffentlich gemacht. "Ich hatte meinen ersten Anfall im Sommer 2004, nachts, mit 16 Jahren", schilderte der 36-Jährige der "Welt am Sonntag". "Meine Eltern und mein Bruder bekamen es mit, und dann war helle Aufruhr. Keiner wusste, was los war."

Er habe sich anschließend "in einer Art Schockstarre" befunden, so Freund, und sich "verloren" gefühlt. "Auf so etwas ist man nicht vorbereitet." Der Mannschafts-Olympiasieger von 2014 und dreimalige Weltmeister bekannte: "Meine größte Angst war, dass mir der Sport genommen wird. Die Überlegungen und Gefahren, die mit der Diagnose Epilepsie zusammenhängen, waren sehr abstrakt für mich. Aber die Gefahr, nicht mehr Skispringen zu können, war ganz nah. Das wäre für mich der Super-GAU gewesen."

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Ausführliche medizinische Untersuchungen ergaben die Diagnose fokale Epilepsie. Seine Karriere als Skispringer konnte der gebürtige Niederbayer mithilfe von Medikamenten fortsetzen. Immer wieder hatte er Anfälle, aber nur nachts. "In Phasen von Anspannung oder Stress ist es bei mir weiterhin nie aufgetreten, sondern wirklich immer beim Abbau von Anspannung. Im Winter zum Beispiel kurz vor der Tournee, weil dann in der Weihnachtspause ein kleines Loch ist. Oder wenn ich ein Wochenende frei gemacht habe, oder nach der Saison im Urlaub", schilderte Freund.

Viele im Weltcup wussten Bescheid

Seit dem Ende seiner aktiven Laufbahn habe er nur noch einen einzigen Anfall erlebt. "Vielleicht habe ich auch Glück, dass die Abstände jetzt größer werden; die emotionalen Anspannungssituationen sind heute ein bisschen anders als im Sport." Freund will nun über seine Erkrankung sprechen, auch um sie mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses zu rücken. Während seiner Skisprung-Karriere wollte er die Epilepsie aber nicht zum Thema machen.

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"Einerseits, weil es etwas sehr Persönliches ist und es mir immer wichtig war, dass es um den Sport geht", sagte Freund. "Und auch, weil bei schlechteren Leistungen vielleicht immer die Vermutung gewesen wäre, dass es an der Erkrankung liegt. Ich wollte zudem nicht permanent danach gefragt werden. Es nimmt dann den Fokus weg von Sachen, die du eigentlich machen solltest." Im Weltcup hätten wohl "relativ viele" Bescheid gewusst, mutmaßte Freund. "Vor vielen Jahren hatte es eine Zeitung herausgefunden und wollte es veröffentlichen; wir konnten das aber noch verhindern."

Heute sei er "ein sehr glücklicher und dankbarer Mensch", betonte der ehemalige Skispringer, er sei im Alltag "komplett frei von Lasten. Ich kann Auto fahren und ganz normal mit meinen Kindern sein, bin von Leistungssport auf Gesundheitssport gewechselt, fahre Rad, spiele Tennis, mache allgemeine Fitness und habe Spaß an der Aufgabe als TV-Experte."

Quelle: ntv.de, ara/sport.de

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