Nach Blick auf die Finanzen: Neue Regierung hält Großbritannien für “pleite und kaputt”
Politik

Eine Bewertung der öffentlichen Finanzen soll bald vorgelegt werden.
Nach einem genaueren Blick auf die Staatsfinanzen macht die Starmer-Regierung ihren Vorgängern schwere Vorwürfe und zeichnet ein düsteres Bild Großbritanniens. Die Konservativen weisen das zurück, sie sprechen von einem Vorwand, um einen geheim gehaltenen Plan durchzusetzen.
Laut einer Erklärung des Büros des neuen britischen Labour-Premierministers Keir Starmer ist Großbritannien "pleite und kaputt" ("broke and broken"). Die britische Finanzministerin Rachel Reeves will am Montag eine Bewertung der öffentlichen Finanzen des Landes vorlegen.

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"Die Bewertung wird zeigen, dass Großbritannien pleite und kaputt ist – sie offenbart das Chaos, das die populistische Politik in der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst angerichtet hat", teilte das Büro Starmers mit. Die Bewertung werde zeigen, dass die vorherige Regierung erhebliche Finanzierungszusagen für dieses Haushaltsjahr gemacht habe, ohne zu wissen, woher das Geld kommen werde.
Die Konservative Partei, die Großbritannien in den vergangenen 14 Jahren regierte, hat die Ankündigung der Labour-Partei über ein "schwarzes Loch" in den öffentlichen Finanzen als einen erfundenen Vorwand für geplante Steuererhöhungen abgetan. Diese habe die Labour-Partei während des Wahlkampfes verschwiegen.
Erste Frau steigt ins Rennen bei Konservativen ein
Bei den Tories bewirbt sich derweil Priti Patel als erste Frau im aktuellen Rennen um die Parteiführung. Das gab die ehemalige Innenministerin in einem Post bei X sowie in einem Beitrag für die konservative Tageszeitung "The Telegraph" bekannt. "Ich kann uns in der Opposition führen und unsere Partei einen und uns mit Geschlossenheit, Erfahrung und Stärke für die nächste Wahl fit machen", schrieb sie bei X.

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Mit Patel sind nun fünf Kandidaten im Rennen um die Nachfolge von Rishi Sunak an der Spitze der Partei. Zuvor hatten ein weiterer früherer Innenminister, James Cleverly, die ehemaligen Staatssekretäre Tom Tugendhat und Robert Jenrick sowie der ehemalige Arbeitsminister Mel Stride ihren Hut in den Ring geworfen.
Die Konservative Partei hatte bei der Parlamentswahl Anfang Juli eine historische Niederlage erlitten. Der bisherige Premier Rishi Sunak zog aus der Downing Street aus und will auch den Parteivorsitz abgeben. Seine Partei will bis Anfang November einen neuen Parteichef oder eine neue Parteichefin auswählen.
Quelle: ntv.de, rog/rts/dpa