Manchmal auch private Treffen: Scholz “auch persönlich ziemlich dicke” mit Macron
Politik

Scholz und Macron sind politisch nicht immer einer Meinung.
Nicht jeder würde den deutschen Bundeskanzler und den französischen Präsidenten spontan als gute Freunde bezeichnen. Umso überraschender kommt da eine Aussage von Scholz über das Verhältnis zu seinem Amtskollegen.
Bundeskanzler Olaf Scholz versteht sich eigenen Angaben zufolge trotz unterschiedlicher Perspektiven politisch und privat sehr gut mit dem französischen Präsidenten. "Emmanuel Macron und ich arbeiten sehr gut zusammen und sind auch persönlich ziemlich dicke, wenn ich das so sagen darf", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Saarbrücker Zeitung". Er treffe sich auch manchmal privat mit Macron und dessen Frau.
Auf unterschiedliche Standpunkte – etwa in der Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine – angesprochen, sagte Scholz: "Natürlich kommt es vor, dass wir unterschiedlich auf gewisse Fragen blicken, die wir miteinander zu regeln haben." Das sei in den deutsch-französischen Beziehungen aber nie anders gewesen, da sich die beiden Länder trotz aller Ähnlichkeit voneinander unterschieden. "Wichtig ist, dass wir dann zu gemeinsamen Antworten finden", betonte der Kanzler.

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Besonders mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben Scholz und Macron wiederholt in der Öffentlichkeit unterschiedliche Standpunkte vertreten. So hatte Macron als erster Staatschef eines führenden NATO-Landes den Einsatz westlicher Waffen gegen militärische Stellungen in Russland in aller Deutlichkeit befürwortet. Scholz zeigte sich zunächst zögerlich, machte später jedoch eine Kehrtwende.
Zudem hatte Macron im Februar das Entsenden von Bodentruppen in die Ukraine ins Spiel gebracht. Später konkretisierte er, dass damit keine Kampfverbände gemeint seien. Scholz wiederum hat einem solchen Schritt eine klare Absage erteilt und immer wieder betont, dass Deutschland nicht Kriegspartei werden dürfe.
Quelle: ntv.de, ino/dpa