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Hoffen auf Zinssenkungen: Powell-Aussagen beflügeln Wall Street

July 11
02:07 2024

Wirtschaft

Vor allem Werte aus dem zinssensiblen Technologie-Sektor führten den Markt nach oben

Vor allem Werte aus dem zinssensiblen Technologie-Sektor führten den Markt nach oben

Die Aussagen von Fed-Chef Powell vorm US-Kongress lassen die Händler an der Wall Street zunächst eher unschlüssig zurück. Inzwischen halten viele eine Zinssenkung bereits im September für wahrscheinlich und sind entsprechend in Kauflaune. Gefragt sind unter anderem Papiere von Manchester United.

Die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell haben die Zinshoffnungen der Anleger an der Wall Street bestärkt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,1 Prozent höher auf 39.721 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,2 Prozent auf 18.647 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,0 Prozent auf 5633 Stellen zu.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 18.647,45

Die US-Notenbank Fed wird aus Sicht von Powell den Kampf gegen die hohe Inflation letztlich gewinnen. Er sei "einigermaßen zuversichtlich", dass das von der Zentralbank gesetzte Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent erreicht werde, sagte Powell im Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses. Trotz der zuletzt rückläufigen Inflation sei der Fed-Chef jedoch noch nicht bereit, von einem nachhaltigen Rückgang der Teuerung in Richtung des Zielwerts zu sprechen. Bei einer Anhörung in der anderen Kongresskammer, dem Senat, hatte er gesagt, dass weitere "gute Daten" nötig seien, um die Zuversicht zu stärken.

"Gestern wurde noch ein wenig gegrübelt, aber einen Tag später will man aus der Rede des Notenbankchefs herausgehört haben, dass die Fed die Inflation nicht als das einzige Risiko ansieht", konstatierte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. "In der Tat ist die Arbeitslosenquote im Juni auf 4,1 Prozent gestiegen und liegt damit über der mittleren Prognose der Notenbank von vier Prozent bis zum Jahresende." Die Währungshüter versuchen, mit hohen Zinsen die Inflation einzudämmen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen.

Nvidia
Nvidia 125,12

Der Dollar-Index lag leicht im Minus bei 105,01 Punkten. Der Euro gewann im Gegenzug 0,1 Prozent auf 1,08 Dollar. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen baute indes einen Teil ihrer Gewinne nach den ersten Powell-Aussagen wieder ab und lag bei 4,282 Prozent nach 4,300 Prozent am Vortag.

Chinas Preisentwicklung schürt Deflationsängste

Bange Blicke warfen die Anleger dagegen nach China: Trotz der Konjunkturerholung ist die Gefahr einer wirtschaftsschädlichen Deflation noch nicht gebannt. Die Verbraucherpreise stiegen in der Volksrepublik im Juni zwar zum fünften Mal in Folge. Angesichts der noch immer schwachen Nachfrage fiel der Zuwachs mit 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch sehr gering aus. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen doppelt so hohen Wert erwartet. Daher konnten die Daten die Furcht vor einer Deflation, also einer Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und Konsum- sowie Investitionszurückhaltung, die der Wirtschaft schadet, nicht ausräumen.

Manchester United
Manchester United 16,83

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien der Chipkonzerne. Die Papiere von Branchenschwergewichten Nvidia und Micron gewannen bis zu vier Prozent. Hintergrund waren positiv aufgenommene Quartalszahlen des taiwanischen Chipherstellers TSMC dank des Booms rund um die Künstliche Intelligenz (KI).

Die Investoren griffen auch bei Manchester United zu. Die US-notierten Aktien des britischen Fußball-Rekordmeisters kletterten um 5,5 Prozent. Der Traditionsklub hatte zwar seinen Verlust für das dritte Quartal mit 71,4 Millionen Pfund (84,52 Millionen Euro) um mehr als das Zehnfache gesteigert. Die Investoren konzentrierten sich allerdings auf die optimistische Prognose des Vereins, der für das laufende Jahr einen Umsatz von 660 Millionen Pfund in Aussicht stellte. Zuvor war er von 635 bis 665 Millionen ausgegangen. Hintergrund seien ein geplanter Stellenabbau und Erhöhungen der Eintrittspreise. "Der Klub befindet sich in einem Wandel, der ihm in den nächsten Jahren zugute kommen dürfte", sagte Tim Fidler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Ariel.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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