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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Donnerstag (25. Mai)

May 25
07:00 2023

Zwei Drohnen wurden Anfang Mai nahe dem Kreml abgeschossen – die US-Regierung vermutet die Hintermänner in Kiew. Selenskyj mahnt Iran zum Nachdenken. Und: Verwirrung um Rauchentwicklung in Moskau. Die jüngsten Entwicklungen.

Was in den vergangenen Stunden geschah

Die USA sollen einem Bericht zufolge davon ausgehen, dass für den Drohnen-Vorfall Anfang Mai auf dem Kreml-Gelände in Moskau wahrscheinlich eine militärische oder geheimdienstliche Spezialeinheit der Ukraine verantwortlich ist. Die US-Geheimdienste wüssten nicht, welche Einheit den Angriff ausgeführt habe, berichtete die »New York Times« am Mittwoch unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen in der US-Regierung. Unklar sei auch, ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj oder seine Spitzenbeamten Kenntnis von der Aktion gehabt hätten.

Die US-Geheimdienste sind dem Bericht der Zeitung zufolge unter anderem durch abgefangene Nachrichten zu ihrer vorläufigen Einschätzung gelangt. Allerdings gebe es nur einen »niedrigen« Grad der Gewissheit. Das liege vor allem daran, dass die US-Geheimdienste noch keine konkreten Beweise dafür hätten, welche Regierungsbeamten, ukrainische Einheiten oder Agenten beteiligt gewesen seien, schrieb die Zeitung weiter. In den abgehörten Nachrichten würden Vertreter der Ukraine unter anderem sagen, sie glaubten, ihr Land sei für den Angriff verantwortlich.

Russland hatte erklärt, es seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Moskau warf Kiew einen versuchten Anschlag auf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor und drohte mit Gegenmaßnahmen. Kremlsprecher Dmitri Peskow schob den USA die Verantwortung für die Attacke zu. Kiew und Washington wiesen jegliche Beteiligung an dem Vorfall zurück.

Das sagt Kiew

Präsident Selenskyj verbindet große Hoffnungen mit den in Aussicht gestellten Kampfjets des US-Typs F-16. Sie würden nicht nur die Verteidigung des Landes stärken, sondern wären ein starkes Signal dafür, dass Russland mit seiner Aggression scheitern werde, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch.

US-Präsident Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte vergangene Woche grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten F-16-Jets an die Ukraine zu liefern. Ukrainische Kampfpiloten sollen zum Fliegen der Maschinen ausgebildet werden.

Präsident Selenskyj forderte zudem Iran auf, die Lieferung tödlicher Drohnen an Russland zu überdenken. »Welchen Nutzen hat Iran von einem solchen zynischen Töten? Durch russische Hände, aber mit euren Waffen, euren Waffen … Eure Schaheds, die jede Nacht die Ukraine terrorisieren, bedeuten nur, dass das iranische Volk immer tiefer in die dunkle Seite der Geschichte getrieben wird«, sagt Selenskyj in seiner Videoansprache. »Die einfache Frage lautet: Welches Interesse haben Sie daran, ein Komplize des russischen Terrors zu sein?« Iran bestritt zunächst, die Schahed-Drohnen an Russland geliefert zu haben, erklärte aber später, vor Beginn des Konflikts eine kleine Anzahl davon zur Verfügung gestellt zu haben. Ukrainischen Angaben zufolge haben die Luftabwehrsysteme bislang zwischen 900 bis 1160 der Kamikaze-Drohnen abgeschossen.

Das sagt Moskau

Der russische Katastrophenschutz hat einen Bericht über einen Brand am Gebäude des Verteidigungsministeriums in Moskau zurückgewiesen. Die Löschmannschaften hätten kein Feuer entdeckt, wurde ein Sprecher des Katastrophenschutzes von der Nachrichtenagentur Tass zitiert. Die staatliche Agentur hatte in der Nacht zum Donnerstag unter Berufung auf einen Vertreter der Rettungsdienste von einem Feuer auf einem Balkon des Gebäudes berichtet.

In einem im Internet veröffentlichten Video war Rauch an dem Gebäude zu sehen. In Beiträgen auf Online-Plattformen war zudem von einem beißenden Geruch in der Umgebung die Rede.

Angriffe auf russischem Boden

Zwei Tage nach dem Angriff auf die russische Region Belgorod von der Ukraine aus haben die sich zur Tat bekennenden Milizen ihre Mission als »Erfolg« gepriesen. »Jede Überquerung der russischen Staatsgrenze und erfolgreiche Rückkehr kann man definitiv als Erfolg bezeichnen«, sagte Denis Kapustin, Anführer des »Russischen Freiwilligenkorps«, am Mittwoch im Norden der Ukraine vor Journalisten. In der Nacht zuvor war Belgorod von Drohnenangriffen getroffen worden, 13 Menschen wurden nach Angaben der Regionalbehörden verletzt.

Die russische Grenzregion war seit Montag Schauplatz von Gefechten zwischen aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern und der russischen Armee. Bei dem Angriff handelte es sich um den schwerwiegendsten Vorfall dieser Art auf russischem Staatsgebiet seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022. Zu dem Angriff hatten sich zwei russische, gegen Präsident Wladimir Putin gerichtete Gruppen bekannt – die Miliz »Freiheit für Russland« und das »Russische Freiwilligenkorps«.

»Die Operation dauert an«, sagte Kapustin bei dem Treffen der beiden Gruppen mit Journalisten am Mittwoch. Etwa 30 Kämpfer in Tarnkleidung flankierten den in Russland geborenen Kapustin, der seinen Wohnsitz lange in Deutschland hatte. Die Milizen verbrachten nach eigenen Angaben fast 24 Stunden in Russland und kamen am frühen Mittwochmorgen zurück.

»Jede Operation, die auf dem Territorium Russlands stattfindet, zwingt die Militärführung dazu, eine große Anzahl von Kräften zu genau dem Quadranten zu verlegen, und damit einige Teile der Front, Teile der Grenze freizulegen«, sagte Kapustin. Der sich als Caesar bezeichnende Vize-Anführer der Gruppe »Freiheit für Russland« nannte den Einsatz »großartig«.

Was heute passiert

  • Die USA organisieren ein weiteres virtuelles Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zur militärischen Unterstützung Kiews im Krieg gegen Russland. An den Beratungen nehmen nach Pentagon-Angaben die Verteidigungsminister und Generalstabschefs von fast 50 Staaten teil. Es ist das zwölfte Treffen der im April 2022 auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufenen Kontaktgruppe. Westliche Staaten unterstützen die Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs in großem Umfang mit Waffen und Munition. Zuletzt kündigten mehrere Länder an, ukrainische Piloten an Kampfjets vom Typ F-16 ausbilden zu wollen. In einem nächsten Schritt könnten entsprechende Kampfflugzeuge aus US-Produktion auch an die Ukraine geliefert werden.

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