News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Donnerstag (13. April)
Ein russischer Ex-Söldner erhebt einem Bericht zufolge schwere Vorwürfe gegen frühere Kameraden. Selenskyj pocht darauf, russisches Vermögen zu beschlagnahmen. Und: Baerbock nach China unterwegs. Die jüngsten Entwicklungen.
Was in den vergangenen Stunden geschah
Die internationale Empörung über ein Video, das die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen soll, hält weiter an. Nun erklärte der Gründer der russischen Bürgerrechtsorganisation Gulagu.net, Wladimir Ossetschkin, ein russischer Ex-Söldner habe frühere Kameraden als Täter identifiziert.
Man habe das Video Andrej Medwedew zukommen lassen, sagte Ossetschkin. Medwedew kämpfte einst selbst für die berüchtigte russische Söldnergruppe Wagner. Vor Monaten floh er dann nach Norwegen , derzeit ist er in Schweden inhaftiert. »Er hat es mehrmals aufmerksam angehört und geschaut, und er erkennt dort eindeutig seine früheren Kollegen, Kämpfer der Söldnertruppe Wagner«, sagte Ossetschkin nun in einem Beitrag, der auf dem YouTube-Kanal des im Ausland lebenden russischen Oppositionellen Michail Chodorkowski veröffentlicht wurde.
Medwedew habe die Männer anhand »charakteristischer Rufzeichen und ihrer Art zu sprechen« identifiziert.
Das eine Minute und 40 Sekunden lange Video wird seit Dienstag in Onlinenetzwerken verbreitet. Es zeigt unter anderem, wie ein uniformierter Mann von einem anderen enthauptet wird. Der Täter trägt dabei eine für russische Soldaten typische weiße Kennzeichnung an der Kleidung. Unklar ist bisher, ob das Video echt ist und von wann es stammt. Moskau forderte eine »Prüfung« des Videos.
Das sagt Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Video am Mittwoch als Beleg für die Brutalität Russlands bezeichnet. Bei einem Runden Tisch zur Ukraine während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank rief Selenskyj nun zu einer Schweigeminute auf. »Ich bitte Sie nun, mit einer Schweigeminute des ukrainischen Soldaten zu gedenken, dessen Tod wir gestern alle miterlebt haben«, sagte der per Video zugeschaltete Präsident. Er erinnerte auch an die weiteren Opfer des russischen Angriffskriegs. Daraufhin hielten Selenskyj und die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens kurz inne.
»Die Ukraine durchlebt derzeit einen Sturm der Gefühle«, sagte Selenskyj weiter. Die russische Armee versuche, dieses Ausmaß an Gewalt und Gräueltaten überall in der Ukraine zur Routine werden zu lassen und sei stolz darauf. »Die lange Geschichte der russischen Straflosigkeit muss endlich aufhören.«