Russland-Ukraine-Krieg: Wolodymyr Selenskyj will Frieden in einem Jahr – und verurteilt den Angriff auf Saporischschja
Durch russischen Beschuss starben am orthodoxen Palmsonntag ein Vater und seine Tochter. Der ukrainische Präsident hofft dennoch auf ein baldiges Ende von Moskaus Angriffen. Die jüngsten Entwicklungen.
Was in den vergangenen Stunden geschah
Am orthodoxen Palmsonntag und christlichen Ostersonntag ging der russische Beschuss von ukrainischen Ortschaften im Vergleich zu den Vortagen offenbar etwas zurück. Der ukrainische Generalstab zählte insgesamt weniger Angriffe. Allerdings schlug in der südukrainischen Stadt Saporischschja eine russische Rakete in einem Wohnhaus ein. Ein Mann und ein elf Jahre altes Mädchen kamen dabei ums Leben. Russland hält Teile der Region Saporischschja besetzt, kontrolliert aber die Gebietshauptstadt nicht.
Das sagt Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zu Ostern die Hoffnung geäußert, dass es in einem Jahr in der Ukraine Frieden gibt. In seiner täglichen Videobotschaft zeigte sich Selenskyj zuversichtlich, dass die Gebete um Frieden gehört würden. Jeder christliche Feiertag lehre sein Land, dass das Böse besiegt werden könne, sagte er.
Viele Christen in der Ukraine feierten am Sonntag Ostern. Allerdings richten sich große Teile der Bevölkerung nach dem Kalender der russisch-orthodoxen Kirche, die das Fest erst am kommenden Sonntag begeht. Sie feierten den orthodoxen Palmsonntag, der für der Einzug Jesu in Jerusalem steht. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine wechselten einige Ukrainerinnen und Ukrainer den Kirchenkalender, um sich von Russland abzugrenzen.
Selenskyj verurteilte den Angriff auf Saporischschja mit den zwei Toten. »So verbringt ein Terrorstaat den Palmsonntag«, sagte Selenskyj. Russland würde sich »in noch größere Isolation in der Welt und von der Menschheit« begeben. Der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, veröffentlichte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram ein Foto des zertrümmerten Hauses. Er nannte die Angreifer »gemeine Tiere«.