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Israel greift Ziele in Gaza und im Libanon an – zuvor Raketenbeschuss aus dem Nachbarland

April 07
09:08 2023

So viele Raketen wie seit Jahren nicht mehr wurden am Donnerstag von libanesischem Gebiet auf Israel abgefeuert. Nun hat das Land mit Gegenattacken reagiert.

Israel hat in der Nacht zum Freitag Ziele im Libanon sowie im Gazastreifen angegriffen und damit auf den heftigen Raketenbeschuss vom Vortag reagiert. Die Armee habe im Nachbarland die »terroristische Infrastruktur« der Hamas zum Ziel genommen, meldete das israelische Militär in den frühen Morgenstunden. Die Armee werde »der Terrororganisation Hamas nicht erlauben, vom Libanon aus zu operieren«, hieß es weiter. Der libanesische Staat trage zudem die Verantwortung für jeglichen Beschuss, der von seinem Gebiet ausgehe.

Medienberichten zufolge gab es mehrere Explosionen südlich der Stadt Tyros. In der Nähe soll sich demnach ein palästinensisches Flüchtlingslager befinden.

Außerdem flog Israels Armee Angriffe auf den Gazastreifen. Israelische Kampfjets bombardierten laut Armee in der Nacht unter anderem Waffenfabriken der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Ob es Verletzte oder gar Tote gab, war zunächst unklar. Palästinensischen Medien und Augenzeugen zufolge waren über der Küstenenklave Explosionen zu hören und Rauch zu sehen. Israels Verteidigungsminister Joav Galant hatte das Militär zuvor angewiesen, sich auf »alle möglichen Reaktionen auf die jüngsten Ereignisse vorzubereiten«.

Das Militär geht davon aus, dass die dort herrschende Hamas oder die dort ebenfalls aktive militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verantwortlich sind für die Raketenangriffe aus dem Nachbarland.

So viele Raketen aus dem Libanon wie seit 2006 nicht mehr

Am Donnerstag waren nach Militärangaben aus dem Libanon mindestens 36 Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden – so viele wie seit 2006 nicht mehr. Zwei Menschen im Norden Israels wurden leicht verletzt. Bisher hat sich noch keine Gruppierung zu den Angriffen bekannt. Israel machte jedoch militante Palästinenser verantwortlich und kündigte ein konsequentes Vorgehen an.

An der Grenze zum Libanon kommt es immer wieder zu Spannungen. Die beiden Nachbarländer befinden sich offiziell im Kriegszustand.

»Wir werden unsere Feinde treffen, und sie werden den Preis für jegliche Aggression zahlen«, teilte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Donnerstagabend mit. Netanyahu sagte, die interne Debatte in Israel werde das Land nicht davon abhalten, »überall und jederzeit« gegen die Feinde des Staates vorzugehen. Der Ministerpräsident nahm damit Bezug auf eine von der rechts-religiösen Regierung vorangetriebene Justizreform , die die israelische Gesellschaft seit Wochen spaltet.

Zusammenstöße zwischen Polizei und Palästinensern auf dem Tempelberg

In den Nächten zuvor war es zu heftigen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Palästinensern auf dem Tempelberg gekommen, mitten im muslimischen Fastenmonat Ramadan. Auf Videos in Sozialen Netzwerken war zu sehen, wie die Einsatzkräfte Schlagstöcke und Gummigeschosse einsetzten, um Palästinenser aus der Al-Aksa-Moschee zu entfernen. Laut Polizei versuchten die Gruppen, sich in der Moschee zu verbarrikadieren. Zudem seien Feuerwerkskörper und Steine auf Polizisten geworfen worden. Mehrere arabische Länder verurteilten das Vorgehen. (Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen.)

Unterdessen bereitete sich die israelische Polizei in Jerusalem auf den dritten Freitag des Ramadan vor. Rund 2300 Einsatzkräfte seien im Einsatz, sagte eine Sprecherin. Demnach werden erneut Tausende Muslime für das Freitagsgebet auf dem Tempelberg erwartet. »Wir werden weiterhin gegen jeden vorgehen, der die öffentliche Ordnung stört«, teilte die Polizei mit.

Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Er ist jedoch auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

In den kommenden Tagen fallen Ramadan, das jüdische Pessach-Fest sowie Ostern zusammen. Es werden deutlich mehr Gläubige als sonst in der Jerusalemer Altstadt erwartet.

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