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RKI-Berichte: Streptokokken und Pneumokokken auf dem Vormarsch

December 23
13:50 2022

Grippe, RSV, Corona: Rund neun Millionen Menschen in Deutschland haben laut Robert Koch-Institut eine akute Atemwegserkrankung. Und neben viralen Infekten grassieren nun auch noch bakterielle Erreger.

Nach zwei Jahren Weihnachten unter Pandemiebedingungen hatten in diesem Jahr viele auf entspanntere Feiertage gehofft. Nun führen jedoch unter anderem die Grippewelle und das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zu einer hohen Zahl an Atemwegserkrankungen. Auch das Coronavirus mischt weiter mit. Insgesamt sind rund neun Millionen Menschen in Deutschland an einer akuten Atemwegsinfektion erkrankt, wie die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) in ihrem Bericht zur vorigen Woche mitteilt. Demnach werden womöglich viele das Bett hüten müssen, anstatt besinnlich unter dem Baum zu sitzen.

Immerhin sei das Niveau der Erkrankungen im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken, berichtet das RKI. Dies sei auf eine abnehmende Krankheitszahl bei Kindern bis zu 14 Jahren zurückzuführen. In den Altersgruppen ab 35 Jahren sei sie dagegen gestiegen. Insgesamt liege die Verbreitung von akuten Atemwegserkrankungen weiterhin sehr deutlich über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen, teilt das RKI mit. Es gebe auch weiterhin viele schwere Verläufe. Die Daten wurden mithilfe von Bürgerangaben geschätzt und umfassen auch leichtere Atemwegserkrankungen.

Der Großteil der von bestimmten Arztpraxen an das RKI gesandten Proben wies das Grippevirus auf, gefolgt vom Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) . Nur ein sehr geringer Anteil enthielt das Coronavirus Sars-CoV-2.

Die bundesweite Coronainzidenz ist in der vergangenen Woche dennoch erneut leicht gestiegen, wie das RKI in seinem Corona-Wochenbericht mitteilt. Der Wert nahm demnach in der Woche bis zum 18. Dezember um elf Prozent gegenüber der Vorwoche zu. Bereits in den beiden vorangegangenen Wochen hatte die Inzidenz leicht zugelegt. Die Zahl der Covid-Erkrankungen steige aktuell in der Gruppe der älteren Erwachsenen an, Kinder und jüngere Erwachsene seien vor allem von Influenza- und RSV-Infektionen betroffen.

Streptokokken und Pneumokokken auf dem Vormarsch

Das RKI verweist in seinem aktuellen Bericht auch auf eine Zunahme von bakteriellen Infektionen der Atemwege: »Die Zahl von Gruppe-A-Streptokokken-Infektionen und Pneumokokken-Infektionen wird voraussichtlich weiter zunehmen«, heißt es im Wochenbericht. »Dies stellt eine zusätzliche Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.«

Das RKI berichtete, rund 2,3 Millionen Menschen hätten in der dritten Dezemberwoche eine Ärztin oder einen Arzt wegen einer akuten Atemwegserkrankung aufgesucht. Auch diese Zahl liege auf überdurchschnittlich hohem Niveau.

Die hohen Zahlen machen sich auch in den Hausarztpraxen bemerkbar: »Das Arbeitspensum, das die Hausärztinnen und Hausärzte und ihre Praxisteams derzeit stemmen müssen, ist vergleichbar mit dem während der Hochzeiten der Coronapandemie«, sagte Nicola Buhlinger-Göpfarth, stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes. Hinzu kämen krankheitsbedingte Personalausfälle. »Man muss klar sagen: Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten an der Belastungsgrenze.«

Die Leistungen, die zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Influenza, Corona oder dem RS-Virus erbracht würden, müssten zusätzlich vergütet werden. »Wir brauchen dringend Sofortmaßnahmen zur Entlastung und Stärkung der hausärztlichen Versorgung, vergleichbar mit denen, die während der Coronapandemie von der Politik ergriffen wurden«, sagte der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier.

Noch nicht zu spät für die Impfung

In Anbetracht des hohen Patientenaufkommens solle außerdem kurzfristig eine Krankmeldung von Kindern für mindestens drei Tage ohne ärztliches Attest ermöglicht werden. Bei der telefonischen Krankschreibung fordert der Verband ebenfalls eine Anpassung an die aktuelle Lage – sie müsse genauso hoch vergütet werden wie eine Krankschreibung nach einem persönlichen Praxisaufenthalt. »Die von uns vorgeschlagenen Maßnahmen würden kurzfristig wirken und die Belastung in den Praxen spürbar reduzieren«, sagte Buhlinger-Göpfarth.

Generell sei es in dieser Grippewelle für einen Schutz gegen einen schweren Verlauf noch nicht zu spät für eine Impfung, sagte Buhlinger-Göpfarth. Wer möchte, könne sich noch kurzfristig impfen lassen. Bis ein Impfschutz vollständig aufgebaut ist, dauert es laut RKI 10 bis 14 Tage.

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