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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Dienstag (20. Dezember)

December 20
08:06 2022

Heute ist der 300. Kriegstag. Laut Selenskyj starben bisher knapp 99.000 Soldaten Russlands. Und: Der Kremlchef spricht über eine »extrem schwierige« Lage. Die jüngsten Entwicklungen.

Was in den vergangenen Stunden geschah

Der jüngste russische Drohnenangriff auf die Infrastruktur der ukrainischen Hauptstadt hat die Stromversorgung in Kiew wieder stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Stromdefizit habe sich auf 50 Prozent erhöht, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagabend in Kiew. Die Reparaturarbeiten an den beschädigten Leitungen und Elektrostationen dauerten an.

Neben Strom müssen die Bewohner von Kiew und Umgebung immer öfter auch auf das Internet verzichten. Auch in diesem Bereich sei der Zugang infolge des jüngsten russischen Angriffs auf knapp 50 Prozent gesunken, teilte der Netz-Beobachter Netblocks am Abend mit.

Ein ranghoher US-Diplomat erklärte derweil, die russischen Angriffe auf die Infrastruktur in der Ukraine hätten den Widerstandswillen der Menschen dort nicht geschwächt. »Ich glaube, diese strategische Bombenkampagne ist eindeutig gescheitert bei dem Versuch, den Willen der ukrainischen Bevölkerung zu brechen«, sagt Geoffrey Pyatt, Staatsekretär im US-Außenministerium und ehemaliger US-Botschaft in der Ukraine. Er kam vor drei Tagen von einem Besuch dort wieder. Gleichzeitig sei klar, dass mehr unternommen werden müsste, um der Regierung in Kiew bei dem Erhalt des Stromnetzes zu helfen.

Das sagt Kiew

Die russischen Streitkräfte haben seit Beginn der Invasion der Ukraine nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj schon fast 100.000 Soldaten verloren. »Bisher sind es knapp 99.000 Soldaten. In wenigen Tagen erhöhen sich die Verluste der Besatzer auf 100.000«, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend. Gemeint sind getötete Soldaten. »Und wofür? Niemand in Moskau hat darauf eine Antwort.«

Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar angegriffen. Am Dienstag ist der 300. Kriegstag.

Die Verantwortlichen in Moskau führten Krieg und »verschwenden Menschenleben – das Leben anderer Menschen, nicht das ihrer Angehörigen, nicht ihr eigenes Leben, sondern das Anderer«, sagte Selenskyj. »Und das nur, weil eine Gruppe im Kreml Fehler nicht einzugestehen weiß und schreckliche Angst vor der Realität hat.« Doch die Realität spreche für sich.

Genaue Angaben zu den Verlusten der russischen und ukrainischen Streitkräfte machen beide Seiten aus Sicherheitsgründen nicht. Westliche Militärs haben jedoch zuletzt die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten auf weit über 100.000 geschätzt. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak gab vor Kurzem die Zahl der ukrainischen Gefallenen mit 13.000 an.

Das sagt Moskau

Der russische Präsident Wladimir Putin hat von den Sicherheitskräften seines Landes mehr Einsatz in allen Bereichen gefordert. »Heute haben wir eine sich dynamisch ändernde Lage in der Welt. Neue Risiken und Bedrohungen bringen erhöhte Anforderungen an das gesamte Sicherheitssystem Russlands«, sagte er in der Nacht zum Dienstag in einer Videoansprache. Das bedeute, dass die Sicherheitsorgane »ihre Anstrengungen vor allem in den entscheidenden Richtungen verstärken müssen«. Anlass der Ansprache war der sogenannte Tag der Sicherheitskräfte Russlands.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Sicherheitskräfte sei der Schutz der Bürger der »neuen Regionen« Russlands. Gemeint waren damit die von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Teile der Ukraine. Tatsächlich sei die Lage in den Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja »extrem schwierig«, sagte Putin. »Aber die dort lebenden Menschen, alles Bürger Russlands, hoffen auf Ihren Schutz.«

Um die Sicherheit, Rechte und Freiheiten dieser Menschen zu schützen, so Putin, werde Russland »neue Einheiten mit modernster Technik und Waffen ausrüsten, ebenso wie mit erfahrenem Personal«. Russland hat große Teile dieser Gebiete in seinem seit Februar dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine gewaltsam erobert und besetzt und bemüht sich nun, sie gegen ukrainische Gegenangriffe zu verteidigen.

Putin forderte die Sicherheitskräfte zudem auf, energischer und entschlossener gegen die Tätigkeit ausländischer Geheimdienste vorzugehen. Hier sei vor allem maximale Entschlossenheit der militärischen Gegenspionage gefragt. »Die Aktionen ausländischer Geheimdienste sind unverzüglich zu unterdrücken«, sagte der Kremlchef. Verräter, Saboteure und Spione müssten gefasst werden.

Putin hatte am Montag zum ersten Besuch seit drei Jahren den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk besucht. Anschließend erklärte der Kremlchef, Russland habe »kein Interesse« daran, sich das Nachbarland Belarus einzuverleiben. »Das würde einfach keinen Sinn ergeben«, sagte Putin bei einer Pressekonferenz in Minsk auf die Frage eines Journalisten.

Internationale Reaktionen

Deutschland hat im Uno-Sicherheitsrat die Lieferung iranischer Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. »Iranische Kampfdrohnen haben Russland zusätzliche Möglichkeiten gegeben, um zivile Infrastruktur anzugreifen und ukrainische Zivilisten zu terrorisieren«, sagte die deutsche Uno-Botschafterin Antje Leendertse am Montag in New York . Sie sprach sich dafür aus, dass das Generalsekretariat der Vereinten Nationen ukrainische Einladungen annehme, vor Ort Hinweise auf die Rolle Irans zu untersuchen.

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