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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Montag (14. November)

November 14
09:46 2022

Kiew will Hunderte Kriegsverbrechen der Russen dokumentiert haben. Präsident Selenskyj ruft die Bevölkerung zum Durchhalten auf. Und: klare Worte des Bundeskanzlers an den Kremlchef. Das geschah in der Nacht.

Was in den vergangenen Stunden geschah

Im Osten der Ukraine halten die Kämpfe nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in unverminderter Härte an. »Die Kämpfe in der Region Donezk sind genauso intensiv wie in den vergangenen Tagen«, sagte er in seiner Videoansprache. »Die Wucht der russischen Angriffe hat nicht abgenommen.« Er betonte: »Wir werden nicht zulassen, dass sie unsere Verteidigung durchbrechen.«

Das sagt Kiew

Mit Blick auf die anhaltenden russischen Angriffe sprach Selenskyj seinen Landsleuten Mut zu. »Wir alle spüren, wie unser Sieg naht«, sagte er in der Videobotschaft weiter. »Es gibt immer Menschen, die kämpfen und arbeiten für unseren Sieg.« Selenskyj bedankte sich bei Soldaten, Ärzten und Diplomaten, die bereits seit mehr als 260 Tagen seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs rund um die Uhr in der Ukraine im Einsatz seien.

Nach dem Rückzug russischer Truppen aus Cherson berichtete Selenskyj zudem von »Gräueltaten« der Invasoren in der Region. »Die Leichen von Getöteten wurden gefunden: von Zivilisten und Soldaten«, sagte der ukrainische Politiker. In der Region Cherson habe die russische Armee die »gleichen Gräueltaten« begangen »wie in anderen Teilen unseres Landes, in die sie eindringen konnte«.

Der ukrainische Staatschef kündigte an, »jeder Mörder« werde »gefunden und vor Gericht gestellt«. 400 russische »Kriegsverbrechen« seien dokumentiert worden, fügte er hinzu. Ob sich diese Zahl allein auf die Region Cherson bezog, sagte er nicht.

Rund neun Monate nach Beginn des Krieges hatte Moskau angesichts der Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive den Rückzug aus der ukrainischen Stadt Cherson und dem Norden der gleichnamigen Region angeordnet. Am Freitag hatte die russische Armee die Regionalhauptstadt vollständig geräumt .

Internationale Beobachter werten das als eine der größten Niederlagen für die russische Armee in dem Angriffskrieg. Cherson war die einzige Regionalhauptstadt, die die russischen Truppen erobert hatten. Für Moskau ist die Region zudem strategisch von großer Bedeutung, um die Offensive in Richtung Mykolajiw und zum Schwarzmeerhafen Odessa fortsetzen zu können.

Nach dem Rückzug der russischen Armee haben die ukrainischen Streitkräfte im Süden des Landes nach eigenen Angaben bislang insgesamt 179 Orte zurückerobert. In den Gebieten Cherson und Mykolajiw sei in den vergangenen Tagen nordwestlich des Flusses Dnipro eine Fläche von rund 4500 Quadratkilometern befreit worden, meldete die ukrainische Agentur Unian am Sonntag unter Berufung auf das Einsatzkommando Süd.

Internationale Reaktionen

Die USA verhängen Sanktionen gegen 14 Personen und 28 Firmen und Organisationen. Washington sieht es als erwiesen an, dass diese versucht haben, den russischen Krieg in der Ukraine mit Militärtechnik zu unterstützen. Das erklärte US-Finanzministerin Janet Yellen am Rande des G20-Gipfels auf Bali. Demnach soll die offizielle Erklärung dazu am Montag folgen. »Das ist Teil eines größeren Maßnahmenpakets, um Russlands Kriegspläne zu durchkreuzen und dem Land die Ausrüstung zu verweigern, die es dafür braucht«, so Yellen. Details zu den Namen auf der Liste und den Herkunftsländern lieferte sie nicht. Gegen zahlreiche große Rüstungsunternehmen in Russland haben die USA bereits Sanktionen verhängt, US-Waffentechnik darf ebenfalls nicht mehr ins Land geliefert werden.

Der russische Präsident Wladimir Putin hätte nach Ansicht von Kanzler Olaf Scholz zum Treffen der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten auf Bali kommen sollen. »Es wäre gut gewesen, wenn Präsident Putin sich zum G20-Gipfel begeben hätte«, sagte Scholz am Sonntag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. »Dann hätte er sich allerdings all den Fragen und all der Kritik aussetzen müssen, die von vielen Ländern der Welt formuliert worden ist. Vermutlich ist er deshalb nicht da.« Er glaube nicht, dass sich Putin in letzter Minute anders entscheiden werde. Der russische Präsident will sich bei dem Treffen durch Außenminister Sergej Lawrow vertreten lassen.

An dem G20-Gipfel der wichtigsten Industriestaaten in Indonesien nehmen neben Scholz unter anderem auch US-Präsident Joe Biden und der chinesische Präsident Xi Jinping teil. Die Abwesenheit Putins werde die anderen Länder nicht davon abhalten, den Angriffskrieg Russlands zu kritisieren und Russland aufzufordern, die Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es faire Gespräche über einen Frieden geben könne, sagte der Kanzler.

Die Bundesregierung sei im intensiven Gespräch mit allen Beteiligten, sagte Scholz. »Deshalb arbeiten wir sehr unverdrossen daran, eine Meinungsbildung zustande zu bringen, die klarstellt, dass die internationalen Regeln (eingehalten werden müssen), dass das Recht vor der Macht gehen muss«, so Scholz. Er sei »sogar vorsichtig zuversichtlich«, dass dies gelinge.

Was heute passiert

  • Die Außenminister der EU-Staaten wollen bei einem Treffen in Brüssel den Start einer Ausbildungsmission für die ukrainischen Streitkräfte beschließen. Die in den vergangenen Wochen erarbeiteten Pläne für den Einsatz sehen vor, dass zunächst etwa 15.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland, Polen und anderen EU-Ländern ausgebildet werden. Die EU will so mithelfen, dass sich die Ukrainer künftig noch besser als bislang gegen die Angreifer aus Russland verteidigen können.

  • Vor dem G20-Gipfel in Indonesien: US-Präsident Joe Biden trifft Chinas Präsidenten Xi Jinping. Die Gruppe der G20 umfasst die wichtigsten Wirtschaftsmächte aller Kontinente, darunter die USA, China, Russland und Deutschland. Ein Hauptthema des Gipfels, der am Dienstag beginnt, wird der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sein.

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