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Alischer Usmanow hortete auf der »Dilbar« offenbar auch einen Chagall

November 08
09:36 2022

Ohne Kunst geht nichts: Mit rund 30 Werken bedeutender Maler an Bord soll die Jacht des Putin-Vertrauten Alischer Usmanow auf den Meeren unterwegs gewesen sein. Fündig wurden die Fahnder bei einer Durchsuchung in Hamburg.

Seit Monaten ist die Luxusjacht »Dilbar« von deutschen Behörden festgesetzt. Zugerechnet wird das Schiff dem russischen Oligarchen und Putin-Vertrauten Alischer Usmanow. Jetzt zeigt sich, dass sich an Bord des Schiffes offenbar lange Zeit zahlreiche Kunstschätze befanden, wie aus Recherchen von NDR, WDR und »Süddeutscher Zeitung« hervorgeht . Unter diesen befänden sich nach Ansicht der Fahnder rund 30 Bilder bedeutender Maler im Wert von geschätzt fünf Millionen Euro, so der Rechercheverbund. Auch ein Werk des berühmten französisch-russischen Expressionisten Marc Chagall sei Bestandteil der Sammlung.

Entdeckt wurden die Werke dem Bericht zufolge aber nicht bei der Durchsuchung der »Dilbar« Ende September. Stattdessen seien die Schätze bereits im September 2021 bei einer Hamburger Spedition eingelagert worden, als das Schiff zur Generalüberholung ins Trockendock kam. Anfang Oktober hätten Polizistinnen und Polizisten die Lagerräume der Spedition durchsucht – eigentlich nur, um Hinweise zu finden, wem die »Dilbar« gehört. Dabei seien sie auf zahlreiche Kunstwerke in Holzkisten gestoßen.

Die Eigentumsverhältnisse der »Dilbar« sind komplex. Usmanow streitet ab, dass das Schiff zu seinem Besitz gehört. Ähnlich argumentiert er offenbar in Bezug auf die Kunstwerke: Ein Sprecher sagte dem Rechercheverbund, die Bilder gehörten Usmanow nicht und hätten daher den deutschen Behörden auch nicht angezeigt werden müssen.

Hintergrund der Durchsuchungen der mutmaßlich Usmanow gehörenden Objekte sind die Versuche der Behörden, Vermögenswerte von russischen Staatsbürgern aufzuspüren, die infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sanktioniert wurden. Im Zuge des von der Bundesregirung erlassenen Sanktionsdurchsetzungsgesetzes hätte Usmanow seine Vermögen in Deutschland offenlegen müssen.

Bereits vor der Durchsuchung der »Dilbar« war Usmanows mutmaßliches Anwesen am Tegernsee durchsucht worden. Auch dort wurden mehrere Kunstwerke gefunden, unter anderem Fabergé-Eier. Allerdings soll der Oligarch laut NDR, WDR und »Süddeutscher Zeitung« mittlerweile mitgeteilt haben, dass es sich bei diesen um Repliken handelt.

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