Iran: Hacker greifen Atomkraftwerk an und fordern Freilassung inhaftierter Demonstranten
Das Atomkraftwerk Buschehr ist Ziel einer politisch motivierten Hacker-Attacke geworden. Die Angreifer stellen sich mit der Aktion gegen die Unterdrückung der Proteste in Iran.
Die iranische Atomenergie-Organisation (AEOI) hat Medienberichte über einen Hackerangriff auf das Atomkraftwerk Buschehr bestätigt. Demnach sei es den Hackern gelungen, freien Zugang zum E-Mail-Verkehr zu erlangen. Die Atombehörde gab laut Nachrichtenagentur Isna an, dass die Hacker keine geheimen Dokumente erbeutet haben sollen.
Für den Angriff macht die Behörde ein »bestimmtes Land« verantwortlich, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Für frühere Hackerangriffe auf Einrichtungen im Land machte der Iran seine Erzfeinde Israel und USA verantwortlich.
Hinter dem Hackerangriff soll Medienberichten zufolge die iranische Gruppe »Black Reward« stecken. Diese fordert die Freilassung von Menschen, die bei den systemkritischen Protesten in den vergangenen Wochen inhaftiert worden sind.
Das AKW Buschehr in der gleichnamigen Hafenstadt am Persischen Golf ist ein gemeinsames Projekt des Iran und Russlands. Es soll zivilen Zwecken dienen und ist offiziellen Angaben zufolge hauptsächlich zur Energiegewinnung und -versorgung der beiden südlichen Provinzen Buschehr und Fars gedacht.