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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Donnerstag (20. Oktober)

October 20
06:56 2022

Die Schäden am ukrainischen Energienetz haben schwerwiegende Konsequenzen. Berlusconi zeigt Verständnis für Putins Angriff. Einer Studie zufolge muss Deutschland seinen Gasverbrauch um 30 Prozent reduzieren. Das geschah in der Nacht.

Das sagt Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Männer in den von Moskau besetzten Gebieten aufgefordert, sich auf keinen Fall in die russische Armee einberufen zu lassen. »Vermeiden Sie das, wenn es irgend möglich ist!«, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Wer diese Gebiete verlassen könne, solle das tun. Wer eingezogen worden sei, solle die Waffen strecken und versuchen, zu den Ukrainern zu desertieren. »Das Wichtigste: Retten Sie Ihr Leben, und helfen Sie unbedingt auch anderen!«

Zum Hintergrund: Kremlchef Wladimir Putin hat am Mittwoch den Kriegszustand über die ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson ausgerufen. Russland beansprucht sie völkerrechtswidrig für sich und betrachtet die dort lebenden Ukrainer als russische Staatsbürger. Damit wächst die Gefahr, dass die Männer zum Dienst in der russischen Armee gezwungen werden und gegen ihre Landsleute kämpfen müssen.

In der Ukraine wird am Donnerstag die Stromversorgung eingeschränkt. »Heute hat der Feind erneut Energie-erzeugende Anlagen zerstört (…). Es ist notwendig, den Stromverbrauch zu minimieren«, sagte der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Kyrylo Timoschenko, am Mittwoch. Zwischen 7 und 22 Uhr Ortszeit (6 bis 21 Uhr MESZ) sollten die Bürgerinnen und Bürger möglichst wenig Strom verbrauchen.

Außerdem werde zeitlich gestaffelt in jedem Gebiet der Strom bis zu vier Stunden lang abgeschaltet, teilte der Versorger Ukrenergo mit. Die Menschen sollten bis zum Morgen ihre Mobiltelefone und Powerbanks aufladen und außerdem Taschenlampen, Batterien und Wasser bereithalten. Grund für die Einschränkungen sei ein Strommangel im System. »Wir schließen nicht aus, dass wir mit dem Einsetzen der Kälte öfter um Ihre Hilfe bitten werden«, hieß es von Ukrenergo.

Präsident Selenskyj hatte am Mittwoch mit der Regierung beraten , wie am besten auf Ausfälle der Energieversorgung reagiert werden könne. Nach offiziellen Angaben haben die russischen Raketen- und Drohnenangriffe der vergangenen zehn Tage ein Drittel der Anlagen zur Energieversorgung beschädigt.

Das sagt Russland

Die russische Besatzungsmacht im südukrainischen Gebiet Cherson hat nach eigenen Angaben bereits 7000 Zivilisten auf sicher von Russland kontrolliertes Territorium gebracht. Das sagte Verwaltungschef Wladimir Saldo am Mittwoch russischen Agenturmeldungen zufolge. Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben nicht.

Die russische Armee befürchtet aber einen großen Angriff der Ukraine, um die Stadt Cherson und das Gebiet auf dem nördlichen rechten Ufer des Flusses Dnipro zu befreien. Deshalb sollen Zivilisten von dort weggebracht werden. Diese Maßnahme wird durch den von Putin verhängten Kriegszustand in der Region erleichtert.

Ein anderer Sprecher der Besatzer in Cherson, Kirill Stremoussow, sagte, alle ukrainischen Angriffe am Mittwoch seien abgewehrt worden. Von ukrainischer Seite gibt es seit Tagen keine Angaben zu der angeblich geplanten Großoffensive.

Russland will im Falle einer Uno-Inspektion der möglicherweise aus Iran stammenden Drohnen die Zusammenarbeit mit Uno-Generalsekretär António Guterres neu bewerten. Der russische Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanskij, forderte Guterres und seine Mitarbeiter auf, »von illegitimen Untersuchungen abzusehen«. »Andernfalls werden wir unsere Zusammenarbeit mit ihnen überdenken müssen, was wohl in niemandes Interesse liegt. Wir wollen das nicht tun, aber wir haben keine andere Wahl.« Weitere Details nannte Poljanskij zunächst nicht.

Hintergrund sind Vorwürfe der Ukraine, das Regime in Teheran liefere sogenannte Kamikazedrohnen an Moskau, die in der Ukraine eingesetzt werden. Iran und Russland bestreiten das.

Poljanski sagte am Mittwoch in New York, Russland setze in der Ukraine nur in Russland hergestellte Drohnen ein. »Ich würde Ihnen empfehlen, die technologischen Fähigkeiten der russischen Drohnenindustrie nicht zu unterschätzen.« Berichte über den Einsatz iranischer Drohnen seien »unbegründete Anschuldigungen und Verschwörungstheorien«.

Internationale Reaktionen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine geplante Reise in die Ukraine kurzfristig verschoben. Dafür ausschlaggebend waren nach dpa-Informationen Sicherheitsgründe. Steinmeier wollte an diesem Donnerstag in Kiew unter anderem Präsident Selenskyj treffen.

Russland beschießt die Ukraine und auch die Hauptstadt Kiew seit Tagen mit Drohnen. Die offiziell nicht angekündigte Reise Steinmeiers soll den Informationen zufolge zeitnah nachgeholt werden. Die Sprecherin des Bundespräsidenten, Cerstin Gammelin, und der designierte ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, schrieben wortgleich auf Twitter : »Wir sind in engen und vertraulichen Planungen eines Besuches des Bundespräsidenten in der Ukraine, der beiden Seiten wichtig ist. Morgen sind unsere beiden Präsidenten zum Telefonieren verabredet.«

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