News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Donnerstag (29. September)
Der ukrainische Präsident schildert seine Erwartungen an Deutschland. Die Republik Moldau sorgt sich um ihre Verteidigungsfähigkeit. Erdoğan bereitet sich auf ein Telefonat mit dem Kremlchef vor. Der Überblick.
Was in den vergangenen Stunden geschah
In Russland sitzen drei junge Männer in Untersuchungshaft, die bei einer Protestveranstaltung gegen die Mobilmachung ein Gedicht rezitiert hatten. Ein Gericht habe Artjom Kamardin, Igor Schtowba und Nikolaj Dainenko am Mittwoch für zwei Monate in Haft genommen, erklärte die Menschenrechtsorganisation OVD-Info. Gegen die Männer wird demnach wegen »Aufstachelung zum Hass mit der Androhung von Gewalt« ermittelt. Im Falle einer Anklage und Verurteilung drohen ihnen sechs Jahre Haft.
Sie hatten am Sonntag an einer Lesung vor einer Statue des Dichters Wladimir Majakowski in Moskau teilgenommen. Wie auf einem YouTube-Video zu sehen ist, sagte zu Beginn der Lesung ein Mann, es handle sich um eine Aktion gegen die Mobilmachung. Kamardin trug anschließend sein kritisches Gedicht »Töte mich, Milizionär!« vor. Am Montag wurde er bei einer Durchsuchung seiner Wohnung festgenommen.
Das sagt Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland um weitere Waffenlieferungen an Kiew und die Verschärfung des geplanten achten EU-Sanktionspakets gegen Moskau gebeten. »Zum Thema Verteidigung habe ich unsere Erwartung an ein Raketenabwehrsystem aus Deutschland unterstrichen – vielen Dank für Ihre Hilfsbereitschaft bei der Luftverteidigung«, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Beim Gespräch sei auch das neue Sanktionspaket der EU erörtert worden. »Stand heute gibt es zum achten Sanktionspaket noch etwas hinzuzufügen«, forderte er.
Selenskyj bedankte sich außerdem beim türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan für dessen Vermittlung beim Gefangenenaustausch und die Militärkooperation. Bei US-Präsident Joe Biden bedankte er sich für die neuen Militärhilfen über 1,1 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 1,14 Milliarden Euro).