News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Mittwoch (28. September)
»Willkommen zu Hause, in Russland«: Der Kreml feiert die angeblichen Ergebnisse der Scheinreferenden. Selenskyj findet vor der Uno deutliche Worte. Die Taliban machen Geschäfte mit Moskau. Das geschah in der Nacht.
Was in den vergangenen Stunden geschah
Nach dem Ende der Scheinreferenden in vier von Russland besetzten ukrainischen Gebieten ist die Kritik in der internationalen Gemeinschaft groß. Die Vereinten Nationen sprachen den Scheinreferenden am Dienstag erneut die Legitimität ab.
»Sie können nicht als echter Ausdruck des Volkswillens bezeichnet werden«, sagte die Uno-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, bei einer Sitzung des Uno-Sicherheitsrats. Diese einseitigen russischen Handlungen seien nicht mit dem Völkerrecht vereinbar und verfolgten das Ziel, »der gewaltsamen Aneignung des Territoriums eines anderen Staates durch einen Staat einen Schein der Legitimität zu verleihen.«
In der Ukraine wurde seit Freitag in den vier russisch besetzten Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja in Scheinreferenden über einen Beitritt zu Russland abgestimmt. Nach dem Abschluss präsentierten die russischen Besatzer eine angeblich überwältigende Zustimmung der dortigen Bevölkerung zu einer Angliederung an Russland. In einem nächsten Schritt wird erwartet, dass die von Moskau eingesetzten Besatzungsverwaltungen offiziell bei Kremlchef Wladimir Putin die Aufnahme in russisches Staatsgebiet beantragen.
»Die Ergebnisse sind eindeutig. Willkommen zu Hause, in Russland«, erklärte Dmitrij Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats und ein Verbündeter Putins.
Russland geht zudem nach den Worten seines Uno-Botschafters von weiteren Referenden in der Ukraine aus. »Dieser Prozess wird weitergehen, wenn Kiew seine Fehler und seine strategischen Verfehlungen nicht erkennt und sich nicht von den Interessen seiner eigenen Leute leiten lässt« und stattdessen blindlings den Willen jener ausführe, die sie manipulierten: Das sagte Wassili Nebensja bei der Sitzung des Uno-Sicherheitsrates.
Die amerikanische Uno-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield erklärte daraufhin, dass sie keinen Zweifel daran habe, dass Russland erneut Scheinreferenden abhalten werde. Schließlich wäre Moskau bereits 2014 auf der Krim und zuletzt in der Ostukraine so vorgegangen. Die Diplomatin kündigte auch an, dass die USA eine Uno-Resolution einbringen wollen, »in der wir diese Scheinreferenden verurteilen, die Mitgliedstaaten auffordern, einen veränderten Status der Ukraine nicht anzuerkennen, und Russland verpflichten, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen«.