News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Montag (19. September)
Kiew kündigt die nächste Militäroffensive an. First Lady Olena Selenska erweist in London der Queen die letzte Ehre. Der US-Präsident lobt die Ukraine: »Sie besiegen Russland.« Das geschah in der Nacht.
Das sagt Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat neue Angriffe auf das von russischen Truppen besetzte Gebiet in der Ukraine angekündigt. »Vielleicht erscheint es irgendjemandem unter Ihnen so, dass nach einer Reihe von Siegen Stille eingetreten ist, doch das ist keine Stille«, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Vielmehr sei es die Vorbereitung auf die nächste Offensive – deren Ziel die Rückeroberung von Mariupol, Melitopol und Cherson sei.
Nach Angaben Selenskyjs wird sich die Ukraine dabei nicht nur auf die Gebiete konzentrieren, die es vor dem russischen Überfall im Februar kontrollierte. Auch die Territorien der von Moskau unterstützten Separatisten im Osten des Landes und Städte auf der seit 2014 von Russland annektierten Krim würden zurückerobert, kündigte der 44-Jährige an. »Denn die gesamte Ukraine muss frei sein.«
Russland hat nach seinem Einmarsch in der Ukraine am 24. Februar große Gebiete im Süden und Osten des Landes erobert. Derzeit hält Moskau immer noch rund 125.000 Quadratkilometer besetzt – das ist etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes inklusive der Halbinsel Krim.
Selenskyjs Ehefrau, First Lady Olena Selenska, ist derweil nach London gereist. Gemeinsam mit dem ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal erwies sie der verstorbenen Queen die letzte Ehre: Sie neigte auf einer Empore in Westminster Hall den Kopf vor dem aufgebahrten Sarg der Monarchin.
Anschließend wurde Selenska von der Frau von Thronfolger Prinz William, Kate, im Buckingham-Palast empfangen. Am Montag dürfte Selenska damit ihr Land bei der Beisetzung der Queen vertreten; auch wenn ihre Teilnahme zunächst nicht offiziell mitgeteilt wurde.
Internationale Reaktionen
US-Präsident Joe Biden hat der Ukraine die anhaltende Unterstützung seines Landes zugesichert. Der Preis, den die Menschen in der Ukraine für diesen Krieg zahlen müssten, sei extrem hoch, sagte er in einem Interview mit dem Sender CBS . »Aber wir werden so lange an ihrer Seite bleiben, wie sie unsere Hilfe benötigen.«
Die Ukraine verliere den Krieg nicht und mache in bestimmten Gegenden Geländegewinne, sagte Biden weiter. »Sie besiegen Russland. Es stellt sich heraus, dass Russland nicht so kompetent und fähig ist, wie viele Leute annahmen.« Was Russlands Präsident Wladimir Putin angerichtet habe, sei barbarisch, sagte Biden – und nannte in diesem Zusammenhang Angriffe auf Zivilisten, auf Krankenhäuser, Pflegeheime oder Schulen.