Markus Söder (CSU): Kindskopf, Kraftprotz – Kanzlerkandidat?

Ministerpräsident Söder: Wie ein Feldherr im Krieg
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Als es Bundeskanzlerin Angela Merkel kürzlich einmal gut mit Markus Söder meinte, sagte sie zu ihm: "In der Ruhe liegt die Kraft." Für ihn sei das ein "wichtiger Rat", erzählt er treuherzig. Und er halte sich dran. Wie ein 1,94 Meter großer Schüler wirkt er da, wie einer, der sich wirklich Mühe gibt, es so zu machen, wie die Kanzlerin sich das vorstellt.
Dass dieser Satz eine der geläufigsten Floskeln überhaupt ist, egal. Ein Satz von der Kanzlerin ist auch ein Satz für Kanzler. Er will lernen. Er ist Ministerpräsident von Bayern und Vorsitzender der CSU, aber er ist noch relativ jung für einen Spitzenpolitiker, 53, er hat noch viel vor.
Möglicherweise ist ihm aber auch Merkels berüchtigte Ironie entgangen, die kleine Bosheit, der Sarkasmus, nett verpackt. Söder und Ruhe? Eher geht ein Kamel … Auch so eine Floskel.
Söder redet und redet, er ist hier und fast gleichzeitig dort, er drängt sich vor, schiebt andere weg, er checkt sein Handy, sagt noch einen Satz, dann weiter, weiter. Die nächste Entscheidung. Her mit den Entscheidungen. Einen größeren Unruhegeist gibt es nicht in der Politik.