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Viersen: Mordverdächtige Erzieherin – ähnlicher Vorfall in früherer Kita

May 28
16:57 2020
Bemalte Steine vor dem Eingang einer Kindertagesstätte in Viersen: Das Kind starb am 4. Mai, einen Tag nach seinem Geburtstag Icon: vergrößern

Bemalte Steine vor dem Eingang einer Kindertagesstätte in Viersen: Das Kind starb am 4. Mai, einen Tag nach seinem Geburtstag

Sascha Rixkens/ dpa

Bei den Ermittlungen gegen eine wegen Mordes an einem dreijährigen Kitakind verdächtigen Erzieherin in Viersen sind die Behörden auf weitere Vorfälle in früheren Kindergärten der Frau gestoßen. Diese reichen bis in das Jahr 2017. Das sagten die Ermittler bei einer Pressekonferenz in Mönchengladbach.

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt die 25-Jährige des heimtückischen Mordes eines Mädchens in der Kita in Viersen. In einem zweiten Fall in einer anderen Kita im nahe gelegenen Tönisvorst soll sie ähnlich gehandelt haben. Da sie dort jedoch von ihrem Tatplan zurückgetreten sei, werfen die Ermittler ihr in diesem Fall nur Misshandlung eines Schutzbefohlenen vor. Der damals betroffene Junge überlebte, war aber ebenfalls mit einem Notarzt ins Krankenhaus gebracht worden.

Empathielos beschrieben

Es soll zudem noch weitere Auffälligkeiten in Kitas in Krefeld und Kempen gegeben haben, in denen die Frau ebenfalls beschäftigt war. Während der Pressekonferenz hieß es, in allen Kitas habe man sich gewundert, "warum sich solch ein Mensch, dem ein Zugang zu Kindern fehlt, sich solch einen Beruf aussucht". Demnach mangele es der Tatverdächtigen an Empathie. Wie die Polizei zu einem früheren Zeitpunkt gesagt hatte, gab es wegen Übergriffen bislang nie Ermittlungen gegen die Frau. Allerdings wegen Vortäuschens einer Straftat.

Gegen die unter Mordverdacht stehende Frau hatte es nach Angaben der Stadt vorher in Viersen keine Beschwerden gegeben. Die Frau hatte demnach von sich aus am 15. April gekündigt. Das Kind sei dann am vorletzten Arbeitstag der 25-Jährigen ins Krankenhaus gebracht worden. Der 22. April sei der letzte Arbeitstag gewesen, bevor die Frau Resturlaub nehmen und am 1. Mai eine neue Arbeitsstelle antreten wollte. Sie hatte erst am 1. Januar 2020 in der Kita "Steinkreis" angefangen.

Das Kind war nach Atemstillstand, Reanimation und notärztlicher Versorgung vom Rettungsdienst aus der Kita ins Krankenhaus gebracht worden. Nachdem deutlich geworden sei, dass das Kind schwerste Schäden erlitten hatte, habe das Jugendamt der Stadt am 27. April ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben. Damit habe geklärt werden sollen, ob sich aus den Verletzungen Rückschlüsse auf die Ursachen ziehen lassen könnten.

Weil die Rechtsmediziner eine Gewalteinwirkung nicht ausschließen konnten, schaltete das Krankenhaus die Polizei ein. Laut den Ermittlern stellte man Einblutungen an den Augen fest, die auf eine Gewalttat hindeuteten.

Tatverdächtige verweigert Aussage

Das Kind starb am 4. Mai, einen Tag nach seinem Geburtstag. Das Mädchen namens Greta sei seit der Einlieferung ins Krankenhaus maschinell beatmet worden und habe schließlich den Hirntod erlitten.

Die Erzieherin wurde am 19. Mai festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Sie verweigert den Ermittlern zufolge die Aussage.

Icon: Der Spiegel

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