Donald Trump gegen die sozialen Medien: Die Twitter-Dämmerung
Eigentlich ist der Streit zwischen Donald Trump und Twitter eine Liebesgeschichte. Denn in Wahrheit können der Mann und sein Medium ohneeinander nicht sein. Allerdings ist die Liebe in Aggression und Enttäuschung umgeschlagen.
Der übliche Tagesablauf des Präsidenten beginnt in Washington oft vor der Dämmerung. Noch bevor die Beamten, Medienleute und Politiker in den Vororten der amerikanischen Hauptstadt ihren ersten Kaffee schlürfen, gibt Donald Trump ihnen quasi von der Bettkante das Thema des Tages vor. Das ist für ihn ganz einfach: Er schreibt einen Tweet.
Trumps Twitter-Account ist die Hauptbühne seiner weltpolitischen Ein-Mann-Horrorshow, eine nie versiegende Quelle an Beleidigungen, Unwahrheiten, Selbstlob und Gezeter. Mehr als 80 Millionen Menschen folgen dem Account, Journalisten auf der ganzen Welt multiplizieren durch ihre Berichterstattung seine Wirkung. Politische Feinde und Freunde kommentieren die Tweets, Regierungen behalten die Nachrichten nervös im Auge, Börsenkurse reagieren auf einzelne Äußerungen des Präsidenten.