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Covid-19 in Deutschland: Statistisches Bundesamt meldet acht Prozent mehr Todesfälle im April

May 29
19:23 2020
Rolf Vennenbernd/ DPA

Im April 2020 sind in Deutschland acht Prozent mehr Menschen gestorben als im Schnitt der vier Vorjahre, berichtet das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen. Das entspricht knapp 6000 Todesfällen.

Mindestens 82.246 Menschen sind demnach in diesem April gestorben. Mehr als 80.000 Sterbefälle in einem April habe es in Deutschland zuletzt im Jahr 1977 gegeben.

Ein Zusammenhang der Entwicklung mit der Corona-Pandemie sei naheliegend, schreibt das Bundesamt.

Laut den letzten verfügbaren Zahlen lag die Zahl der Sterbefälle in der 18. Kalenderwoche, die am 27. April begann, nur noch zwei Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahreswochen.

Die höchste sogenannte Übersterblichkeit seit Beginn der Corona-Epidemie in Deutschland gab es den bisherigen Daten zufolge in der 15. Kalenderwoche: Zwischen 6. und 12. April lag die Zahl der Todesfälle 13 Prozent über dem vierjährigen Durchschnitt. Zwischen Ende März und Anfang Mai prägten maßgeblich drei Bundesländer die Entwicklung: Die Sterbefallzahlen übertrafen den Angaben zufolge in Bayern um 18 Prozent den Schnitt der vier Vorjahre, in Baden-Württemberg um 16 Prozent und in Nordrhein-Westfalen um fünf Prozent.

Die Befunde deckten sich mit der Entwicklung der Covid-19-Todesfälle, die beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet würden, schreibt das Bundesamt.

Dramatische Zahlen in Italien

Nach Angabe des RKI sind in Deutschland seit Beginn der Pandemie 8450 Menschen im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben. 2441 starben in Bayern, 1743 in Baden-Württemberg, 1588 in Nordrhein-Westfalen.

Im europäischen Vergleich sei das Ausmaß der Übersterblichkeit vergleichsweise gering. Italien berichte von 49 Prozent mehr Toten im März 2020 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. In Frankreich seien zwischen Anfang März und 20. April 27 Prozent mehr Todesfälle verzeichnet worden als im Vorjahreszeitraum.

Das Statistische Bundesamt betont, dass für eine abschließende Einordnung der Übersterblichkeit der gesamte Jahresverlauf betrachtet werden müsse.

Icon: Der Spiegel

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