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Coronavirus: Demonstration in Berlin – 18 Polizisten bei Auflösung von Kundgebung verletzt

August 02
11:25 2020
Polizeibeamte im Einsatz bei der Demonstration in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung Icon: vergrößern

Polizeibeamte im Einsatz bei der Demonstration in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung

Foto: Carsten Thesing/ imago images/Carsten Thesing

Bei der Auflösung der Kundgebung von Gegnern staatlicher Corona-Auflagen in Berlin sind am Samstag 18 Polizeibeamte verletzt worden. Drei Polizisten mussten im Krankenhaus behandelt werden. Das teilte die Polizei am Morgen über Twitter mit:

Trotz steigender Infektionszahlen hatten Tausende Menschen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie protestiert. Nach Schätzungen der Polizei schlossen sich bis zu 17.000 Menschen einem Demonstrationszug an, rund 20.000 beteiligten sich anschließend an der Kundgebung.

Weil viele Demonstranten weder die Abstandsregeln einhielten, noch Masken trugen, wurde "eine Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung gefertigt", twitterte die Polizei am Nachmittag. Die Veranstalter erklärten die Demonstration anschließend für beendet. Das Ende des Aufzugs wurde den Teilnehmern der Polizei zufolge per Lautsprechern bekannt gegeben.

Zahlreiche Teilnehmer des Demonstrationszugs bewegten sich dennoch weiter in Richtung Brandenburger Tor, wo für den Abend eine weitere Kundgebung angemeldet war. Schnell zeichnete sich aber ab, dass diese die angemeldete Zahl von 10.000 Teilnehmern überschreiten wird. Die Berliner Polizei setzte gegen 16.10 Uhr folgenden Tweet ab:

Wegen der Missachtung der Auflagen löste die Polizei am späten Nachmittag auch diese Kundgebung auf. Der Einsatz zog sich bis in die Nacht hinein. Am Brandenburger Tor hatten am späten Abend noch Hunderte Menschen aus. Auf Twitter teilte die Polizei mit, es würden Anzeigen erstellt und teilweise Menschen weggetragen. Zu der Demonstration waren Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet angereist, aufgerufen hatte unter anderem die Stuttgarter Initiative Querdenken 711. Neben Corona-Leugnern und Impfgegnern waren auch viele Teilnehmer mit eindeutig rechtsgerichteten Fahnen oder T-Shirts in der Menge.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte in der RBB-"Abendschau", es ärgere ihn maßlos, dass Menschen aus anderen Teilen Deutschlands nach Berlin kämen, um hier ein Demonstrationsrecht auf Grundlage von Hygieneregeln wahrzunehmen, dass sie dann missachteten. Die Demonstranten würden die Fakten nicht zur Kenntnis nehmen und riskierten damit die Gesundheit anderer Menschen.

Harsche Kritik an den Teilnehmern der Demo kam auch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. "Ja, Demonstrationen müssen auch in Corona-Zeiten möglich sein. Aber nicht so", schrieb der CDU-Politiker auf Twitter. Spahn zufolge dienten Abstand, Hygieneregeln und Alltagsmasken dem Schutz aller. Die Pandemie sei nur "mit Vernunft, Ausdauer und Teamgeist" zu meistern. "Je verantwortlicher wir alle im Alltag miteinander umgehen, desto mehr Normalität ist trotz Corona möglich."

SPD-Chefin Saskia Esken twitterte: "Tausende Covidioten feiern sich in Berlin als 'die zweite Welle', ohne Abstand, ohne Maske."

Icon: Der Spiegel

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