Corona-Update am Samstag: Neuer Rekordwert bei Neuinfektionen in Frankreich

Der Louvre in Paris: Leere, wo sich sonst Tausende Touristen tummelten
Foto: Lewis Joly / dpa
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Frankreich meldet Rekord bei Neuinfektionen
20.33 Uhr: Frankreich meldet einen Rekord bei den Neuinfektionen. Am Samstag habe es 32.427 neue Fälle gegeben, gibt das Gesundheitsministerium bekannt. Insgesamt zählt das Land seit Beginn der Pandemie 867.197 Infektionen. Die Zahl der Toten steigt am Samstag um 90 auf 33.392.
Thomas Strobl in Quarantäne
20.13 Uhr: Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) ist in Corona-Quarantäne. Der Minister habe alle Termine für das Wochenende abgesagt, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Samstagabend mit. Ein Beamter aus seinem Personenschutzkommando habe zuvor ein positives Testergebnis erhalten. Strobl zeige keine Symptome. "Es geht ihm gut und er ist voll arbeitsfähig", erklärte der Sprecher. Das Ergebnis von Strobls Corona-Test stand zunächst noch aus.
Staat New York öffnet Kinos
19.26 Uhr: Im US-Bundesstaat New York dürfen Kinos vom 23. Oktober an wieder öffnen. Ausgenommen sei jedoch die Metropole New York City, sagt Gouverneur Andrew Cuomo. Zudem gebe es Auflagen. Die Kapazität darf nicht mehr als 25 Prozent betragen mit maximal 50 Zuschauern pro Leinwand. Öffnen dürfen die Lichtspielhäuser auch nur in Bezirken, in denen die Rate von positiven Tests innerhalb von 14 Tagen unter zwei Prozent liegt.
Großbritannien zählt 150 Todesfälle an einem Tag
19.12 Uhr: In Großbritannien sind nach Regierungsangaben an nur einem Tag 150 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das sind so viele wie noch nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Am Freitag waren noch 136 Todesfälle registriert worden. Zudem wurden 16.171 nachgewiesene Neuinfektionen registriert nach 15.650 am Freitag.
Slowenien gibt wegen Überlastung Nachverfolgung von Corona-Kontakten auf
19.06 Uhr: Slowenien gibt wegen Überlastung die Corona-Kontaktnachverfolgung auf. Die Gesundheitsbehörden des Landes seien nicht mehr in der Lage, allen Kontakten von Infizierten nachzugehen, teilte das Institut für öffentliche Gesundheit am Samstag mit. In einer Erklärung wurden die betroffenen Bürger aufgefordert, ihre Kontakte selbst zu informieren.
Das Zwei-Millionen-Einwohnerland zählte in den vergangenen 24 Stunden 900 neue Infektionsfälle. Dies entspricht einer Verdoppelung binnen einer Woche. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 180 Menschen in Slowenien nach einer Coronavirus-Infektion, rund 12.000 Infektionsfälle wurden registriert.
Slowakei will massenhaft Corona-Tests durchführen
18.49 Uhr: Angesichts steigender Zahlen von Neuinfektionen mit dem Coronavirus will die Slowakei landesweite Testmöglichkeiten anbieten. Bürger würden sich an rund 6000 Stationen im ganzen Land kostenlos testen lassen können, sagte Regierungschef Igor Matovic am Samstag nach Angaben der slowakischen Agentur TASR. Kinder unter zehn Jahren seien davon ausgenommen. Unklar war zunächst, ob die Tests freiwillig oder verpflichtend sein werden.
Die Regierung habe rund 13 Millionen Antigen-Tests bestellt, von denen sie sich schnelle Ergebnisse erhoffe. Die Aktion sollte demnach an den kommenden beiden Wochenenden stattfinden. Polizei und Militär sollten bei der Durchführung unterstützen. "Wenn wir das schaffen, werden wir der ganzen Welt ein Vorbild sein", sagte Matovic.
Österreich verzeichnet Rekord bei Corona-Neuinfektionen: 1747 Fälle
18.41 Uhr: In Österreich ist erneut eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Samstag 1747 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Der bisher höchste Tageswert war am Donnerstag mit 1552 Fällen gemeldet worden. Die Fallzahlen sind seit Anfang September stetig gestiegen – damals lagen sie noch bei unter 400 pro Tag. Die österreichische Regierung will am Montag mit Vertretern der neun Provinzen über neue Schutzmaßnahmen beraten.
Bund will Heizpilze in Gastronomie fördern
17.58 Uhr: Die in einigen Städten und Gemeinden verbotenen Heizpilze für die Gastronomie sollen in der Coronakrise nun sogar vom Bund gefördert werden. "Auch in den Herbst- und Wintermonaten ist eine funktionierende Außengastronomie ein Teil der Lösung", sagte der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), dem "Handelsblatt". "Deshalb möchten wir Heizpilze nicht nur ermöglichen, sondern in den laufenden Überbrückungshilfen II wird die Anschaffung sogar finanziell unterstützt." Damit solle der "stark gebeutelten" Gastronomie in dieser schweren Zeit geholfen werden.
Die bis zum Jahresende laufenden Überbrückungshilfen für Unternehmen sollen nach den jüngsten Plänen des Bundeswirtschaftsministeriums um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Aus dem Ministerium hieß es dazu am Samstag, Außengastronomie in den Wintermonaten könne eine Möglichkeit sein, den Betrieb trotz steigender Infektionszahlen aufrechtzuerhalten. "Deshalb fördern wir mit der Überbrückungshilfe II künftig auch Maßnahmen zur temporären Verlagerung des Geschäftsbetriebs in die Außenbereiche. Damit kann die Anschaffung von Außenzelten, Wärmestrahlern, etc. künftig bezuschusst werden."
150 Virus-Tote in Großbritannien an einem Tag
17.35 Uhr: In Großbritannien sind nach Regierungsangaben an nur einem Tag 150 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet worden. Das sind so viele wie noch nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Am Freitag waren noch 136 Todesfälle registriert worden. Zudem wurden 16.171 nachgewiesene Neuinfektionen registriert nach 15.650 am Freitag.
Spanische Region Kantabrien ruft Einwohner zu freiwilliger Selbstisolation auf
16.47 Uhr: Angesichts eines deutlichen Anstiegs der Corona-Infektionszahlen hat die Regionalregierung der nordspanischen Region Kantabrien die Einwohner zur freiwilligen Selbstisolation aufgerufen. Die Gesundheitsbehörden würden eine maximale Einschränkung der "sozialen Aktivität und Mobilität" empfehlen, teilte die Regionalregierung am Samstag mit.
Zudem sei es ratsam, Familientreffen und andere Zusammenkünfte zu verschieben oder abzusagen. Die Behörden forderten die Menschen auf, geschlossene Räume zu meiden, Bars und Restaurants aufzusuchen und nach 22.00 Uhr auszugehen.
Innerhalb der vergangenen 48 Stunden waren in Kantabrien nach Behördenangaben mehr als 210 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Damit stieg die Zahl der Infektionen auf insgesamt 8665. Kantabrien hat rund 530.000 Einwohner.
So beschränken Länder in Europa das öffentliche Leben
16.45 Uhr: In vielen Ländern Europas steigen die Corona-Infektionen stark. Das bedeutet strengere Regeln im Alltag. Die Bundesregierung rät von Reisen ab – aber wenn man doch ins Ausland will: Was gilt denn wo?
Norditalienische Region Lombardei verhängt striktere Corona-Maßnahmen
16.22 Uhr: Wegen steigender Corona-Infektionszahlen haben die Behörden der norditalienischen Region Lombardei eine Sperrstunde für Bars und Restaurants ab Mitternacht eingeführt. Die neuen Maßnahmen sehen auch ein Verbot für den Verkauf von Speisen zum Mitnehmen und für Alkohol ab 18.00 Uhr vor. Es dürfen keine Amateursport-Events mehr stattfinden. Die Maßnahmen gelten ab Samstag und zunächst bis zum 6. November.
Betreiber von Bars dürfen den Maßnahmen zufolge ab 18.00 Uhr nur noch Kunden bedienen, die an einem Tisch sitzen. Menschen in Altersheimen dürfen von ihren Angehörigen nur noch besucht werden, wenn diese eine Genehmigung der Gesundheitsbehörden vorweisen können. Die neuen Regelungen sollen von der Polizei überwacht werden.
Italien hat am Freitag die Grenze von 10.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden überschritten. Die Lombardei ist die am stärksten betroffene Region des Landes. In der vergangenen Woche hatte die italienische Regierung eine Maskenpflicht im Freien verhängt und den Ausnahmezustand bis zum 31. Januar verlängert.
Italienischen Medienberichten zufolge erwägt Ministerpräsident Giuseppe Conte auch, eine nächtliche Ausgangssperre ähnlich wie in einer Reihe von Städten in Frankreich einzuführen.
Belgiens Außenministerin positiv auf Corona getestet
15.43 Uhr: Die belgische Außenministerin Sophie Wilmes hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Sie sei positiv getestet worden, teilt sie per Twitter mit. Vermutlich sei die Ansteckung innerhalb ihrer Familie erfolgt. Bereits am Freitag erklärte sie, sie werde sich selbst isolieren, weil es einen Verdacht auf Covid-19-Symptome gebe. Wilmes hatte am 12. Oktober an Gesprächen mit den anderen EU-Außenministern in Luxemburg teilgenommen.
Höchstwert an Corona-Neuinfektionen in Polen
15.22 Uhr: Trotz Corona-Auflagen ist in Polen die Anzahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Virus auf einen Rekordwert gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden kamen 9622 Fälle hinzu, wie am Samstag aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Das war der bisher höchste registrierte Wert an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Am Donnerstag hatte das Ministerium bekannt gegeben, dass die Anzahl der täglich registrierten Neuinfektionen erstmals die Marke von 8000 überschritten habe.
Insgesamt verzeichnete Polen bisher 167.230 bestätigte Infektionen und 3524 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner.
Seit vergangenem Samstag gilt in Polen im gesamten Land wieder eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit – sogar im Freien. In sogenannten roten Zonen sind die Auflagen strenger, unter anderem müssen Bars und Restaurants nun um 21.00 Uhr schließen.
Niederlande verzeichnen mit 8114 Neuinfektionen Höchststand
15.19 Uhr: Die Niederlande haben 8114 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Das ist erneut ein Rekordwert, wie Daten des Nationalen Instituts für Öffentliche Gesundheit zeigen.
Drohnen sollen britische Kliniken mit Corona-Tests versorgen
15.12 Uhr: Drohnen sollen künftig Corona-Tests und Schutzausrüstungen zwischen Kliniken in Großbritannien liefern. Das Projekt "Apian" habe dafür die Genehmigung der britischen Raumfahrtbehörde bekommen, teilte die Regierung am Samstag in London mit. Der Service wurde von Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS im Rahmen eines Förderprogramms gegründet. Die Nutzung von Drohnen verringere im Vergleich zu herkömmlichen Kurierdiensten den Zeit- und Personalaufwand sowie das Infektionsrisiko, betonten Mitarbeiter des Start-ups.
Jede Drohne kann etwa zwei Kilogramm transportieren und mit ihrem Hybrid-Antrieb ein fast 100 Kilometer entferntes Ziel erreichen. Sie fliegt in 90 Metern Höhe auch bei schlechtem Wetter.
Viele britische Krankenhäuser sind in der Coronakrise überlastet und könnten schon bald nicht mehr den Ansturm der Covid-Patienten stemmen. Besonders stark betroffen von der Pandemie sind der Norden Englands, Teile von Schottland und Wales sowie Nordirland. Mediziner fordern einen nationalen Lockdown. Das lehnt Premierminister Boris Johnson bisher ab.
Altmaier warnt vor Lockdown
15.10 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier warnt davor, die Wirtschaft als Ganzes herunterzufahren. "Die meisten wirtschaftlichen Aktivitäten, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen oder Tanken, sind eher unproblematisch, sofern Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden", sagt der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" laut Vorabbericht. "Einen neuen Lockdown brauchen wir deshalb nicht." Es sei "nicht zielführend, ganze Wirtschaftsbereiche zu schließen, die erkennbar nichts oder wenig mit dem Infektionsgeschehen zu tun haben".
Baden-Württemberg ruft höchste Corona-Alarmstufe aus
14.50 Uhr: Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen ruft die Landesregierung von Baden-Württemberg die höchste Corona-Alarmstufe aus. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie eine verschärfte Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und weitere Kontaktbeschränkungen sollen von Montag an gelten, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung mitteilte.
Personenschützer infiziert – Bundespräsident Steinmeier in Quarantäne
14.41 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am Samstag in Quarantäne begeben. Wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes in Berlin mitteilte, ist ein Personenschützer des Staatsoberhauptes positiv auf das Coronavirus getestet worden. Steinmeiers erster Test fiel negativ aus.
Bei dem Mann aus dem Kommando des Bundeskriminalamtes handele es sich um eine Kontaktperson ersten Grades. Steinmeier habe sich nun selbst einem Corona-Test unterzogen, das erste Ergebnis liege aber noch nicht vor, sagte die Sprecherin am Samstagnachmittag.
Ende März hatte sich auch Kanzlerin Angela Merkel vorsorglich für knapp zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben, weil sie Kontakt mit einem infizierten Arzt hatte. In dieser Zeit hatte sie drei Corona-Tests machen lassen, die jedoch alle negativ waren.
Der Bundespräsident wollte an diesem Sonntag zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse eigentlich den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche verleihen.
Mecklenburg-Vorpommern hebt Quarantänepflicht für Touristen auf
14.10 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern gibt seinen harten Kurs beim Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Risikogebieten auf: Ein negativer Test reicht künftig.
Jetzt mehr als 30.000 Corona-Tote in Iran – Engpässe bei medizinischer Versorgung
13.13 Uhr: Die Anzahl der Corona-Toten hat in Iran nach Angaben des Gesundheitsministeriums die Schwelle von 30.000 überstiegen. Binnen 24 Stunden seien 253 Tote registriert worden; die Sterbefälle hätten damit 30.123 erreicht, sagte die Ministeriumssprecherin Sima Lari am Samstag. Gleichzeitig sei die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen seit dem Ausbruch der Pandemie Ende Februar auf 526 490 gestiegen, sagte sie laut der Nachrichtenagentur IRNA.
Der drastische Anstieg der Fallzahlen hat zu kritischen Engpässen bei der medizinischen Versorgung der Corona-Patienten in Iran geführt. Nach Einschätzung des Corona-Krisenstabs spiegeln die Zahlen außerdem nur die Testergebnisse wider, und es könnte weitaus mehr Corona-Tote und Infizierte im Land geben. Iran hat etwa so viele Einwohner wie Deutschland, wo nach Angaben des Robert Koch-Instituts die Zahl der Infektionen aktuell bei mindestens 356.387 und die der Toten bei 9767 liegt.
Heiko Maas: Deutschland zur Aufnahme von Corona-Patienten aus EU bereit
12.57 Uhr: Außenminister Heiko Maas hat mit Blick auf die stark steigenden Fallzahlen die Bereitschaft Deutschlands bekräftigt, wieder Corona-Patienten aus anderen EU-Staaten aufzunehmen. "Wenn es bei unseren Nachbarn in der Versorgung von Corona-Patienten Engpässe gibt, bieten wir natürlich schnell Hilfe an, wie unsere Kapazitäten dies erlauben", sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Europäisch können wir das jetzt über das neue Frühwarnsystem viel besser koordinieren als im Frühjahr. Auf diese Solidarität setze ich, wenn es ein schwieriger Herbst wird."
Mehrere Bundesländer haben sich bereits zur Aufnahme von Patienten aus EU-Nachbarstaaten bereit erklärt. So wollen zum Beispiel Kliniken in Nordrhein-Westfalen erneut schwer kranke Covid-19-Patienten aus den Niederlanden versorgen. Auch Niedersachsen hatte Bereitschaft bekundet, dem Nachbarland zu helfen. Nach Informationen des Auswärtigen Amtes gibt es auch Gespräche zwischen Bayern und Tschechien. Die EU stellt den Angaben zufolge 220 Millionen Euro für grenzüberschreitende Transporte von Patienten, Ausrüstung und Personal zur Verfügung.
Derzeit rund 70.000 Menschen in NRW in Quarantäne
12.34 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) derzeit rund 70.000 Menschen wegen Corona in Quarantäne. Trotz Personallücken in den Gesundheitsämtern seien die nötigen Tests und Nachverfolgungen der Infektionsketten grundsätzlich aber gewährleistet, sagte er am Samstag im Deutschlandfunk.
NRW teste rund 350.000 Menschen pro Woche auf eine Infizierung mit dem Coronavirus – möglich seien derzeit sogar 400.000 pro Woche. Das Gesundheitssystem habe noch "sehr viele Kapazitäten" zur Versorgung Infizierter – auch in der Intensivmedizin. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands leben rund 18 Millionen Menschen.
Mehr als 62.200 Neuinfektionen in Indien
12.33 Uhr: In Indien sind laut Gesundheitsministerium 62.212 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert worden. Nach den USA verzeichnet das Land mit 7,43 Millionen die weltweit zweithöchste Zahl an nachgewiesenen Ansteckungsfällen. Insgesamt starben rund 113.000 Menschen mit oder an dem Virus. Die Zahl der aktiv Infizierten sei erstmals seit eineinhalb Monaten unter 800.000 gesunken.
Dehoga: Corona-Maßnahmen zu kurzfristig
12.31 Uhr: Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga hat die Informationspolitik der Staatsregierung kritisiert. Auch bei den jüngsten Maßnahmen habe es viel zu wenig Zeit zwischen Bekanntgabe der neuen Regeln und deren Umsetzungspflicht gegeben, bemängelte Landesgeschäftsführer Thomas Geppert am Samstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei ein völlig unnötiges Ärgernis in der schwersten Krise des Gastgewerbes seit dem Zweiten Weltkrieg.
"Die Hochzeits- oder Geburtstagsgesellschaft schläft bereits im Haus, und wenn sie aufwachen, dann müssen am Morgen des Festtages aus der geladenen Gästeschar fünf erwählt werden. Das ist noch nicht einmal das Brautpaar mit dessen Eltern. Wie soll das gehen?", fragte Geppert. Er kritisierte zugleich, dass die Regelwerke nur für Juristen zu verstehen seien. "Hier fehlt es zwischen dem Tweet eines Politikers und dem Gesetzestext noch etwas mehr an Kommunikationswillen."
Verband: Bei Freiberuflern 180.000 Arbeitsplätze in Gefahr
12.01 Uhr: Jeder zweite Freiberufler in Deutschland ist einer Umfrage zufolge von der Coronakrise stark oder sehr stark betroffen. Jedes achte Unternehmen (12,3 Prozent) befürchte zudem, das kommende Jahr nicht zu überstehen, so das Ergebnis der Studie, wie die "Rheinischen Post" berichtete.
Das Institut für Freie Berufe hatte im Auftrag des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) im September knapp 1900 selbstständige Freiberufler befragt. Gut jeder zehnte Freiberufler musste demnach während der Pandemie bereits Mitarbeiter entlassen. Jeder vierte Freiberufler befürchtet zudem, sich bis zum Jahresende 2020 von Mitarbeitern trennen zu müssen. Weitere fünf Prozent erwarten dies für das kommende Jahr.
"Damit sind weitere 180.000 Stellen in der Branche in Gefahr", sagte BFB-Präsident Wolfgang Ewer der Zeitung. Knapp 30 Prozent aller Freiberufler hätten die Überbrückungshilfen des Bundes genutzt. Ewer begrüßte die von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) geplanten Nachbesserungen bei den Hilfen, forderte jedoch weitere Zuschüsse zum Lebensunterhalt speziell für Soloselbstständige und kleine Freiberufler-Einheiten.
Medienbericht: Berlin plant drastische Kontaktbeschränkungen
11.26 Uhr: Im Kampf gegen die rasante Ausbreitung des Coronavirus plant der Berliner Senat laut "Tagesspiegel" eine drastische Verschärfung der Kontaktbeschränkungen. Das gehe aus dem finalen Entwurf der neuen Infektionsschutzverordnung vor, berichtet die Zeitung. Zudem solle eine Maskenpflicht auf Märkten und anderen belebten öffentlichen Plätzen eingeführt werden. Beschlossen ist das aber noch nicht, die neuen Regeln stehen am Dienstag auf der Agenda.
Auf Anfrage äußerten sich dazu am Samstag weder die Senatskanzlei noch die Gesundheitsverwaltung. Hintergrund sind die rasant steigenden Fallzahlen in der Hauptstadt. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner stieg in den vergangenen sieben Tagen auf 83,2 (Stand Freitagabend). Damit liegt Berlin weiter deutlich über dem kritischen Schwellenwert von 50.
Nach Informationen des "Tagesspiegels" sieht der Entwurf vor, dass sich ab nächster Woche maximal fünf Personen gemeinsam im öffentlichen Raum aufhalten dürfen – oder mehrere Angehörige zweier Haushalte. Ausgenommen davon seien sportliche Aktivitäten. Bislang galt die Fünf-Personen-Begrenzung zeitlich zwischen 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr.
Die bisherige Personenobergrenze bei Veranstaltungen soll den Plänen bestehen bleiben: Bis Ende des Jahres seien Veranstaltungen im Freien mit bis zu 5000 Personen erlaubt, in geschlossenen Räumen bis zu 1000 Personen. Weiterhin möglich sein sollen auch private Veranstaltungen und Feiern bis zu 50 Personen im Freien und bis zu zehn Personen in geschlossenen Räumen. Dafür muss ein Hygienekonzept vorliegen und eine Anwesenheitsdokumentation geführt werden.
Ministerpräsidentin Dreyer ruft zu Verzicht auf Urlaubsreisen auf
11.26 Uhr: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat Menschen aus Corona-Risikogebieten dazu aufgerufen, von Urlaubsreisen abzusehen. "Je weniger Mobilität, umso besser", sagte die SPD-Politikerin der "Süddeutschen Zeitung". Das gelte auch für Menschen aus anderen Gegenden. "Und wenn schon, dann lieber allein im Wald laufen als nach einem Sportturnier zur Fete."
Zudem wies Dreyer den Vorwurf zurück, die Länder hätten sich bei ihrem Treffen nicht auf eine gemeinsame Linie in der Corona-Politik festlegen können. "Alle halten sich an dieselben Zahlen", sagte die SPD-Politikerin. Der Stufenplan mit Maßnahmen, die bei 35 sowie bei 50 Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner einsetzten, müsse jetzt "bundesweit ganz schnell, ganz konsequent" umgesetzt werden.
Bei dem Treffen am Mittwoch in Berlin hatten sich die Länder darauf geeinigt, bei mehr als 35 Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen private Feiern auf maximal 15 Teilnehmer zu begrenzen. Rheinland-Pfalz ging diesen Schritt, ebenso wie Hessen und Nordrhein-Westfalen, nicht mit. Trotz steigender Neuinfektionen bleibe die Landesregierung bei einer Empfehlung. "Das Prinzip der Unverletzlichkeit der Wohnung ist ein sehr hohes Gut", sagte Dreyer der Zeitung. Sie wolle nicht Ordnungsämter und Polizei zur Kontrolle in Wohnungen schicken.
Tausende Verstöße gegen Corona-Regeln in Hessen
11.25 Uhr: Die Regeln sind zahlreich und sie ändern sich je nach Infektionsgeschehen in der Corona-Pandemie. Besonders schwer einzuhalten scheinen die Kontaktbeschränkungen zu sein. Sie führen die Statistiken von Polizei und Ordnungsämtern an, wenn es um Verstöße geht, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Die Stadt Frankfurt verhängte bereits Bußgelder in Höhe von 822.400 Euro, wie das Ordnungsamt auf Anfrage mitteilte. Die Einnahmen belaufen sich bisher auf knapp 326.800 Euro. In 3226 Fällen seien förmliche Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet worden. Hinzu kämen Barverwarnungen vor Ort.
Vorrangig gehe es darum, Verständnis für gegenseitige Rücksichtnahme herzustellen. Daher würden Bußgelder in der Regel erst verhängt, wenn ein wiederholter oder willentlicher Verstoß festgestellt wird. "Ausnahme hiervon bilden Verstöße gegen das Tragen von Mund-Nasen-Schutz im ÖPNV, die immer geahndet werden", erklärte das hessische Innenministerium.
Bayerns Innenminister kündigt schärfere Corona-Kontrollen an
11.13 Uhr: Vor allem in Bussen und Bahnen sowie auf stark frequentierten öffentlichen Plätzen wird die Polizei in Bayern verstärkt das vorgeschriebene Tragen einer Mund-Nasen-Maske kontrollieren. "Wir müssen alles unternehmen, um die sprunghafte Ausbreitung des hochgefährlichen Virus einzudämmen und gleichzeitig einen Lockdown zu verhindern", begründete Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Samstag das Vorgehen. Gerade das Tragen einer Alltagsmaske helfe. "Leider sind nicht alle vernünftig genug, das zu kapieren."
Deshalb werde es die Polizei bayernweit auch nicht bei mahnenden Worten belassen, kündigte Herrmann an. Stattdessen würden die Beamten konsequent ein Verwarnungsgeld verhängen oder sogar Anzeige beim Gesundheitsamt erstatten. "Dann drohen saftige Geldbußen von mindestens 250 Euro." Bislang stellten bayerische Polizisten rund 25 000 Verstöße gegen die Maskenpflicht fest.
ADAC sagt Hauptversammlung wegen Corona ab
10.52 Uhr: Der Automobilclub ADAC hat seine für Ende November geplante Hauptversammlung wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Das hat das Präsidium des Verbandes am Freitag entschieden, wie der ADAC am Samstag in München mitteilte. Die jährlich tagende Hauptversammlung ist das oberste Organ des ADAC. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Coronavirus-Ausbreitung und der damit einhergehenden Verschärfung der Kontakt- und Reisebeschränkungen könne das Treffen bedauerlicherweise nicht stattfinden, sagte ADAC-Präsident August Markl. Die Abstimmungen zur Feststellung des Jahresabschlusses 2019, zur Entlastung des Präsidiums sowie zum Wirtschaftsplan 2020 würden nun im Umlaufverfahren realisiert.
Bundeskanzlerin Merkel ruft Bürger dringend zum Kampf gegen Corona-Ausbreitung auf
10.02 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel appelliert dringend an die Bürger, eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. "Wir müssen jetzt alles tun, damit das Virus sich nicht unkontrolliert ausbreitet", sagt sie in ihrem wöchentlichen Podcast. "Dabei zählt jetzt jeder Tag. Dafür müssen die Kontaktpersonen jedes infizierten Menschen benachrichtigt werden, um die Ansteckungsketten zu unterbrechen. Die Gesundheitsämter leisten dabei Großartiges, aber wo die Zahl der Infizierten zu hoch wird, da kommen sie nicht mehr hinterher."
Die Kanzlerin mahnte: "Bitte bleiben Sie, wenn immer möglich, zu Hause, an Ihrem Wohnort." Sie fügte hinzu: "Ich weiß, das klingt nicht nur hart, das ist im Einzelfall auch ein schwerer Verzicht." Aber er müsse nur zeitweilig geleistet werden.
Tschechien meldet mehr als 11.000 neue Corona-Infektionen
8.55 Uhr: In Tschechien hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen erstmals die Marke von 11.000 übersprungen. 11.105 Ansteckungen verzeichnet das Gesundheitsministerium in den vergangenen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der Fälle liegt damit bei 160.112. Tschechien war zuletzt das Land in Europa, in dem die Fallzahlen in Relation zur Bevölkerungsgröße zuletzt am stärksten stiegen.
Österreichs Außenminister Schallenberg mit Coronavirus infiziert
8.18 Uhr: Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Eine Sprecherin seines Ministeriums bestätigt, dass Schallenberg positiv getestet worden sei. Der Minister sei symptomfrei. Er habe am Mittwoch an der Kabinettssitzung teilgenommen. Alle Regierungsmitglieder hätten dabei Masken getragen, würden nun aber als Vorsichtsmaßnahme ebenfalls getestet. Es sei möglich, dass Schallenberg bereits am Montag infiziert gewesen sei. An dem Tag hatte er ebenso wie Bundesaußenminister Heiko Maas am EU-Außenministertreffen in Luxemburg teilgenommen.
Ukraine verzeichnet Rekordzahl an Neuinfektionen
8.08 Uhr: Die Ukraine verzeichnet eine Rekordzahl von 6410 Corona-Neuinfektionen. 109 Patienten seien in den vergangenen 24 Stunden verstorben, teilt der Nationale Sicherheitsrat mit. Auch dies ist ein Höchstwert. Mit 5992 Neuinfektionen hatte die Ukraine bereits am Freitag einen neuen Rekord gemeldet. Insgesamt verzeichnet das Land 293.641 bestätigte Ansteckungen und 5517 Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie.
Kritik an Ferien trotz Corona: König bricht Urlaub ab
7.50 Uhr: Nach harscher Kritik hat die niederländische Königsfamilie eine trotz der Coronakrise unternommene Urlaubsreise nach Griechenland abgebrochen. "Wir sehen die Reaktionen von Menschen auf Berichte in den Medien. Und die sind heftig und sie berühren uns", hieß es in einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung des Königshauses. "Wir wollen keinerlei Zweifel daran bestehen lassen: Um Covid-19 zu besiegen, ist es notwendig, dass die Richtlinien befolgt werden."
Zuvor hatten Abgeordnete von Oppositions- wie Regierungsparteien Kritik an der erst durch Medienberichte bekannt gewordenen Flugreise von König Willem-Alexander und seiner Familie mit einer Regierungsmaschine zu deren Ferienhaus auf der Halbinsel Peloponnes geübt.
In den Niederlanden sind gerade verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen verfügt worden. Unter anderem müssen Kneipen und Restaurants für vier Wochen schließen. Am Freitag meldeten die Behörden, seit Donnerstagmorgen seien fast 8000 neue Corona-Infektionen registriert worden; das sei ein neuer "Tagesrekord". Für das Gebiet in Griechenland, in dem sich die Ferienvilla von Willem-Alexander befindet, gilt bislang keine Warnung vor einem erhöhtem Corona-Risiko.
Mehr als acht Millionen Infizierte in den USA
5.50 Uhr: In den USA steigt die Zahl der Infizierten nach Reuters-Zählung um mindestens 69.478 auf 8,08 Millionen an. Mindestens 899 Menschen sind demnach nach einer Ansteckung gestorben. Insgesamt sind 218.633 Menschen dem Virus erlegen.
Brinkhaus pocht auf bundeseinheitliche Linie bei Corona-Beschränkungen
5.30 Uhr: Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat im Kampf gegen die in die Höhe schnellenden Corona-Infektionszahlen eine bundeseinheitliche Linie gefordert. "Alles andere ruft momentan nicht nur große Irritation in der Bevölkerung hervor – es behindert ein konsequentes, gebündeltes Vorgehen gegen Corona", schrieb der CDU-Politiker in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Brief an die Abgeordneten von CDU und CSU.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte die Unionsabgeordneten am Freitagabend in einer sogenannten fraktionsoffenen Videoschaltkonferenz ohne Anwesenheitszwang über die aktuelle Corona-Lage ins Bild gesetzt.
Brinkhaus schrieb, grundsätzlich bleibe es bei der Linie, dass die Unionsparteien auf Eigenverantwortung und Vernunft setzen würden. Ganz besonders gelte das während einer Pandemie. Was nicht unbedingt notwendig sei – jede Feier, jede Reise – solle vermieden werden.
Der Fraktionschef betonte zugleich, auch wenn die Exekutive in solchen Krisen "oftmals das Prä hat, müssen wir für mehr Transparenz sorgen, um den Rückhalt in der Bevölkerung zu stärken". Die von ihm vorgeschlagene Debatte im Bundestag sei deshalb der richtige Ort, "um die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung öffentlich zu diskutieren und auch über den Nachsteuerungsbedarf zu sprechen". Brinkhaus will dies in der nächsten Plenarwoche tun, die am 26. Oktober beginnt.
Am Freitag hatten Gerichte Bund und Länder bei ihren Schritten zum Eindämmen der Corona-Pandemie zunehmend ausgebremst. Nach den Urteilen gegen die Beherbergungsverbote in Baden-Württemberg und Niedersachsen kippte das Berliner Verwaltungsgericht die Sperrstunde in der Hauptstadt. Am Abend wurde auch das Beherbergungsverbot in Brandenburg gestoppt. Bayern ließ es am Freitag auslaufen, Hessen plant ebenfalls die Abschaffung.
Söder sieht Kontaktnachverfolgung bei Corona-Neuinfektionen gefährdet
5.12 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angesichts steigender Corona-Neuinfektionen vor einem Versagen der Kontaktnachverfolgung gewarnt. "Wir stehen kurz vor dem Kontrollverlust in einigen Regionen in Deutschland. Das ist hochgefährlich", sagte Söder der "Passauer Neuen Presse". Wenn eine Nachverfolgung nicht mehr möglich sei, müssten Kontakte generell mit strikten Maßnahmen begrenzt werden. "Das wollen wir aber nicht."
Deshalb sei es wichtig, "die Welle noch rechtzeitig zu brechen", betonte Söder. Die Gesundheitsämter müssten dringend ertüchtigt werden, um die Kontaktverfolgung zu gewährleisten.
Indes sei das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots "in dieser Phase kein besonders taugliches Mittel". Die Menschen sollten "lieber zu Hause bleiben".
Allerdings dürfe Corona nicht "schön- oder kleingeredet" werden. Durch ein halbherziges Vorgehen steuere Deutschland unwillkürlich auf einen zweiten Lockdown zu. Die Beschlüsse von Bund und Ländern gingen nicht weit genug. "Wir hätten an den Stellschrauben stärker drehen müssen", sagte Söder. "Alle müssen deutlich nachlegen."
Zu Meinungsumfragen, in der der CSU-Chef in der Frage der Kanzlerkandidatur weit vor den möglichen CDU-Kandidaten liegt, sagte Söder: "Umfragen sind Schall und Rauch." Er halte es für politisch unklug und schwer vermittelbar, "mitten in einer Pandemie über Karrieren einzelner zu reden und nicht über die Sorgen vieler".
Holocaust-Überlebende sollen zusätzliche Corona-Hilfen bekommen
5.00 Uhr: Überlebende des Holocausts sollen in der Corona-Krise mehr als eine halbe Milliarde Euro an zusätzlichen Hilfen von der Bundesregierung bekommen. Eine entsprechende Vereinbarung habe das Finanzministerium mit der Claims Conference, einem Zusammenschluss jüdischer Organisationen, getroffen, erklärte das Ministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Demnach können rund 240.000 Opfer des NS-Regimes weltweit über zwei Jahre 2400 Euro erhalten. Zuvor hatten internationale Medien berichtet.
"Deutschland steht damit in Zeiten der Covid-19-Pandemie in besonderer Weise zu seiner historischen Verantwortung für die durch das NS-Unrechtsregime verfolgten Menschen", erklärte das Ministerium. Der Bundesregierung sei aber auch bewusst, dass das unermessliche Leid, das den Überlebenden zugefügt wurde, nicht durch Geld aufgewogen werden könne. Der Bundestag muss den Plänen noch zustimmen.
Überlebende der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager im Nationalsozialismus gehören oft zur Corona-Risikogruppe – zum einen wegen ihres Alters, aber auch, weil sie durch ihre Zeit in den Lagern häufig gesundheitliche Probleme haben. Die Pandemie treffe sie besonders hart, erklärte das Finanzministerium.
In Deutschland mit 7830 Corona-Infektionen erneut Höchstwert erreicht
4.39 Uhr: Den dritten Tag in Folge verzeichnet das Robert Koch-Institut (RKI) ein jeweils neues Allzeithoch bei der Zahl der täglichen Infektionen. Am Samstag meldete das RKI 7830 neue Fälle. Am Freitag waren es 7334 und am Donnerstag 6638.
Nach Instituts-Angaben starben 33 Menschen an oder mit dem Virus. Deutschland verzeichnet demnach insgesamt 9767 Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie.
Zwar ist die Zahl der an einem Tag gemeldeten Neuinfektionen so hoch wie noch nie. Sie ist aber mit dem Rekordwert im Frühjahr von 6294 am 28. März nicht direkt vergleichbar. Mittlerweile wird jeden Tag deutlich mehr getestet, sodass auch mehr Infektionen nachgewiesen werden.
BVB-Chef Watzke warnt: "Bei manch einem könnten die Lichter ausgehen"
4.24 Uhr: Durch die sich wieder zuspitzende Coronavirus-Pandemie gibt es in der Fußball-Bundesliga neue Existenzsorgen. "Es ist klar, dass das in dieser Form wirtschaftlich nicht mehr ewig gut gehen kann. Bezogen auf den Fußball denke ich, dass wir diese Saison hinbekommen – zumindest der große Teil der Vereine, wenn es denn keine Unterbrechungen mehr gibt", sagte Hans-Joachim Watzke, der Chef von Borussia Dortmund, der "Bild". Der 61-Jährige warnt: "Sollte es noch mal eine große Unterbrechung geben, dann könnten bei manch einem die Lichter ausgehen." Dortmund spielt am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim, 6030 Zuschauer sind erlaubt. Wachsende Corona-Infektionszahlen in allen Teilen Deutschlands führen zu einer drastischen Reduzierung der Zuschauerzahlen.
Starpianist Levit will bei erneutem Lockdown keine Hauskonzerte geben
3.32 Uhr: Im Falle eines erneuten Lockdowns will Starpianist Igor Levit seine online übertragenen "Corona-Hauskonzerte" nicht wiederholen. "Die Hauskonzerte waren meine Rettung, mein Stabilitätsanker", sagte Levit dem Magazin "Focus" in einem am Samstag veröffentlichten Interview über seine Online-Auftritte während der Corona-Beschränkungen im Frühjahr. "Ohne sie hätte ich diese schwere Zeit, körperlich wie mental, nie überstanden." Im Falle eines neuen Lockdowns wolle er aber nicht in gleicher Weise im Netz präsent sein.
Levit hatte Anfang Oktober den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Damit wurden sein Engagement gegen Antisemitismus und die Ausgrenzung von Minderheiten hervorgehoben, aber auch die von ihm organisierten "Corona-Hauskonzerte".
Merz ruft Ministerpräsidenten zu Unterstützung der Bundeskanzlerin auf
1.31 Uhr: Der Bewerber um den CDU-Parteivorsitz Friedrich Merz hat die Ministerpräsidenten der Länder in der Corona-Pandemie zur Unterstützung der Bundeskanzlerin aufgerufen. "Es wäre gerade jetzt wünschenswert, dass sich die Ministerpräsidenten unseres Landes – trotz der berechtigten Kritik zum Beispiel am Beherbergungsverbot – einmal ohne Wenn und Aber hinter die Bundeskanzlerin stellen und ihre Bemühungen unterstützen würden, das Land vor einem zweiten Lockdown zu bewahren", sagte Merz der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe).
Ein weiterer Lockdown würde "eine erhebliche Verschärfung der wirtschaftlichen Lage" bedeuten, mit weiter steigenden Insolvenzen und einem massiven Einbruch des Arbeitsmarktes", sagte Merz. "Das müssen wir dringend verhindern."
Er forderte die Große Koalition in Berlin dazu auf, die Wirtschaft jetzt nicht mit neuen Regelungen zu belasten. "Ein Belastungsmoratorium einzuhalten wäre rein psychologisch jetzt ein wichtiges Signal an die Unternehmen, damit sie sich darauf verlassen können, dass es jetzt einfach nur darum geht, gemeinsam aus der Krise zu kommen", sagte der CDU-Bewerber. Man müsse sich jetzt auf die Lösung der großen Probleme konzentrieren.
Ausgangssperre in neun Orten in Frankreich tritt in Kraft
1.23 Uhr: In der Paris sowie in acht weiteren Corona-Hotspots in Frankreich ist in der Nacht zu Samstag eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Ab dem Wochenende dürfen die Menschen in den betroffenen Gebieten ihre Häuser zwischen 21.00 Uhr und sechs Uhr morgens nicht mehr verlassen. In der Hauptstadt waren am Vorabend der Maßnahme, die um Mitternacht in Kraft trat, noch zahlreiche Menschen unterwegs.
Gegen 22 Uhr am Freitag waren die Terrassen der noch geöffneten Brasserien und Restaurants auf dem Platz der Republik in Paris noch gut gefüllt. "Wir werden es so lange wie möglich auskosten", sagte ein 19-jähriger Student in Begleitung von vier Freunden. "Wir gehen ins Restaurant, machen eine Tour durch die Bars und einen kleinen Spaziergang."
Frankreich meldete am Freitagabend mehr als 25.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages, am Vortag waren es sogar mehr als 30.000 gewesen. Die Zahl der Corona-Toten stieg am Freitag um 122 auf insgesamt 33.303 seit Beginn der Pandemie.
Die neuen Ausgangssperren sind in Frankreich die härteste Maßnahme seit Ende des landesweiten Lockdowns am 11. Mai. Premierminister Jean Castex betonte beim Besuch in der Universitätsklinik Lille, damit wolle die Regierung den Krankenhäusern helfen, die in der zweiten Corona-Welle wieder unter Druck geraten.
Bund will zusätzliche Helfer zur Corona-Nachverfolgung mobilisieren
00.40 Uhr: Angesichts der stark steigenden Zahlen an neuen Corona-Infektionen versucht die Bundesregierung zusätzliche Helfer zu rekrutieren, um die Kommunen bei der Nachverfolgung von Infektionsketten zu unterstützen. "Der Bedarf ist enorm, es wird eine fünfstellige Zahl von Helfern benötigt", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) der "Rheinischen Post" (Samstag).
Neben dem Bundeswehrkontingent von bis zu 15.000 Soldaten schaue man auch, "ob wir weitere Personalreserven in der Bundesregierung und nachgeordneten Behörden mobilisieren können", sagte der CDU-Politiker. Er habe zudem die Hoffnung, zur Kontaktnachverfolgung auch eine größere Zahl von Studierenden zu gewinnen. Die Regierung sei mit der Hochschulrektorenkonferenz im Gespräch, damit die Freiwilligen keine Nachteile im Studium hätten.
Aus Sicht von Braun bewährt sich die Corona-Warn-App vor dem Hintergrund der dynamischen Pandemie-Entwicklung. "Die Warnungen nehmen derzeit drastisch zu, wir sehen einen steilen Anstieg", sagte der Kanzleramtschef. Bis Dienstag hätten bereits 10.860 positiv getestete Nutzer eine Warnung über die App an ihre anonymen Kontakte aussenden können. Die App ist mittlerweile rund 19,6 Millionen Mal heruntergeladen worden. Experten gehen davon aus, dass die Anwendung von rund 16 Millionen Menschen in Deutschland aktiv genutzt wird.
Braun erneuerte seinen im Sommer gemachten Vorschlag, einen Staatsakt für die Corona-Opfer abzuhalten, "wenn die Corona-Pandemie im Wesentlichen besiegt ist". Die im Sommer verbreitete Botschaft, wonach Deutschland gut durch die Krise komme, hätten Angehörige, die einen Menschen an das Virus verloren, als extrem zynisch wahrnehmen müssen. "Ihnen sage ich, dass die Opfer dieser Pandemie unter keinen Umständen vergessen werden", unterstrich Braun.
Mehrere Politiker fordern vorgezogene Weihnachtsgeld-Zahlungen
00.24 Uhr: Die steigenden Infektionszahlen bedrohen den ohnehin angeschlagenen Einzelhandel. Politiker bringen eine vorzeitige Auszahlung von Weihnachtsgeld ins Spiel – um frühere Shoppingtouren zu ermöglichen.
Kommunen halten manche Corona-Regeln für kaum kontrollierbar
00.01 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund hält die Einhaltung einzelner Corona-Regeln für kaum kontrollierbar. Wo Clubs und Bars wieder geschlossen werden, verlagere sich das Partyleben in Parks oder auf große Wiesen, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Bild"-Zeitung. "Da kann nur stichprobenartig kontrolliert werden, mehr ist personell gar nicht möglich." Es gebe "ein Katz- und Maus-Spiel zwischen Ordnungskräften und Feiernden, die sich an immer neuen Orten treffen".
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