Corona in Spanien: Gesundheitsminister Salvador Illa über möglichen zweiten Lockdown
Fast nirgendwo in Europa mussten die Bürger in der Corona-Pandemie bislang einen so harten Lockdown erdulden wie in Spanien. Im Frühjahr wurden sie wochenlang eingesperrt. Das Haus durften sie nur zum Einkaufen oder zum Gassigehen mit dem Hund verlassen.
Die Ausgangssperre senkte die Corona-Neuinfektionen auf nahezu null; sie beendete einen Monate andauernden Albtraum. Doch nun steigen die Fallzahlen in Spanien wieder rapide an, schneller noch als in den USA und allen anderen EU-Ländern. Besonders in Madrid gerät die Lage zunehmend außer Kontrolle.
Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa muss all diese Probleme managen. Er wurde wie alle Politiker im Frühjahr von der Pandemie überrascht, die zweite Welle hingegen rollt vor den Augen der Öffentlichkeit heran, wie in Zeitlupe füllen sich vor allem in Madrid die Notaufnahmen. Illa empfängt frühmorgens in seinem Büro im Zentrum von Madrid. Im Anschluss muss er zur Kabinettssitzung.
SPIEGEL: Señor Illa, Spanien hatte einen der härtesten Lockdowns Europas. Nun verbreitet sich das Coronavirus hier schneller als überall sonst in der EU. Was ist passiert?