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Wenn Markus Söder am Montag seine Arbeitswoche als bayerischer Ministerpräsident mit der Sitzung seines Kabinetts beginnt, wird vieles sein wie gewohnt. Die Corona-Lage wird weiterhin Anlass zur Besorgnis geben, die Debatten über Impfstoff, Impfpflicht und Schulschließungen werden sich kaum von denen der Vorwoche unterscheiden. Aber etwas wird anders sein als vorher. Ganz anders.

Markus Söder wird sich nicht mehr hinter der CDU verstecken können.

Die vergangenen Monate waren anstrengend für Söder, er musste eine Pandemie bekämpfen und zugleich sich selbst ins rechte Licht als oberster Krisenmanager setzen. Es waren aber, gerade in machtpolitischer Hinsicht, auch angenehme Monate für den CSU-Chef.

Während sich bei der CDU drei Bewerber um den Parteivorsitz abrackerten, geisterte Söder als möglicher Kanzlerkandidat durch die Kulisse, in den Umfragen lag er regelmäßig weit vor den Kandidaten der Schwesterpartei. Söder genoss das offensichtlich, er kokettierte, hatte aber, wenn ihm die Fragen nach seinen Ambitionen zu drängend wurden, stets eine schlagende Antwort parat: Erst mal müsse die CDU ihre Machtfrage klären, also einen Vorsitzenden wählen. Dann sehe man weiter.